Chiara Maria Buglioni

»Das strittige Gebiet zwischen Wissenschaft und Kunst«

Artur Kutscher und die Praxisdimension der Münchner Theaterwissenschaft
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Der vorliegende Band präsentiert die erste wissenschaftliche Untersuchung zur Frühphase der Münchner Theaterwissenschaft und zur Tätigkeit des „Theaterprofessors“ Artur Kutscher. Er folgt dabei der Theorie der situierten Kognition, die sich am Vorbild von J. Lave und E. Wenger orientiert (Theorie der Communities of Practice). Kutschers praxisorientierte Forschungsperspektive zeigt noch heute eine erstaunliche Aktualität: Zusammen mit seiner Arbeitsgruppe antizipierte er die Debatte über die Praxis als Hauptgrund für die Theaterforschung und als Hauptgrund für das Lernen im Allgemeinen. Die Publikation richtet sich an alle Theater- und Literaturinteressierten, die gern einen Einblick in die Entwicklung der akademischen Disziplin Theaterwissenschaft und in das Leben und Werk des faszinierenden Professors bekommen wollen.
Es handelt sich um die erste wissenschaftliche Untersuchung zur Frühphase der Theaterwissenschaft in München und zur Tätigkeit des „Theaterprofessors“ Artur Kutscher (1878-1960). Als Ansatzpunkt wird hier die Theorie der situierten Kognition angewandt, die dem Vorbild von Jean Lave und Etienne Wenger folgt und die den individuellen sowie gesellschaftlichen Lernprozess als eine kontextbezogene Transformation des Wissens versteht, welche persönliche Veränderungen mit der Entwicklung von Sozialstrukturen kombiniert. Die praxisorientierte Forschungsperspektive sowie die Lehrmethoden Artur Kutschers finden in den theaterwissenschaftlichen Abteilungen oder Instituten der Zeit kein Analogon und zeigen heute noch eine erstaunliche Aktualität: Kutscher war der Auffassung, dass die Kunstforschung nicht nur Forschung über ein künstlerisches Objekt sein musste, sondern auch Forschung durch und für die konkrete Kunstpraxis. Dabei antizipierte er die Debatte über die Praxis als Hauptgrund für die Theaterforschung und als Hauptgrund für das Lernen im Allgemeinen. Das theaterwissenschaftliche Universitätsstudium stellte für ihn nur eine Vorbereitung zum konkreten, außerakademischen Leben dar, zur direkten Beschäftigung mit dem Theater oder mit anderen Kunstformen. Bis zu den 50er Jahren galt Kutscher als Kontaktfigur, als lebensbezogener Lehrer, der die Universität nicht als Endstation, sondern als Durchgangsstation zum Leben betrachtete.

Autor:inneninformation:
Dr. phil. Chiara M. Buglioni ist Lehrbeauftragte an der Università degli Studi di Milano und an der Università degli Studi dell’Insubria. Sie unterrichtet auch DaF an einem Gymansasium.
Mehr Informationen
ISBN 978-3-8233-8082-5
EAN 9783823380825
Bibliographie 1. Auflage
Seiten 335
Format kartoniert
Höhe 220
Breite 150
Ausgabename 18082
Auflagenname -11
Autor:in Chiara Maria Buglioni
Erscheinungsdatum 16.01.2017
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