Petra Bäni Rigler

Bilderbuch – Lesebuch – Künstlerbuch

Elsa Beskows Ästhetik des Materiellen
ab 0,00 € inkl. MwSt.
Das Werk der schwedischen Buchkünstlerin Elsa Beskow (1874–1953) wird erstmals auf seine materiellen Aspekte (wie Papier, Formate, Paratexte und Farbe) hin untersucht. Dabei wird – aufgrund der Gestaltung der Bücher – nach einer eigenen Lese- und Schreibpädagogik der Künstlerin gefragt. Das Thema des Lesens und Schreibens wird in einen (kunst)-historischen Kontext eingebettet und mit internationalen Bildungsbestrebungen verglichen. Im Fokus der Untersuchung stehen ausgewählte Bilder-, sowie ihre Lesebücher, die für die schwedische Volksschule gestaltet wurden. Es richtet sich an Skandinavistinnen und Kunsthistoriker, aber auch an pädagogische Fachpersonen, welche die Bilderbücher im Kindergarten oder der Unterstufe für den Unterricht anwenden. Allgemein zeigt das Buch auf, dass der Gestaltung und Materialität von Büchern sowohl beim Lesen und Schreiben-Lernen, wie auch in einer ästhetischen Auffassung eine bedeutende Rolle zukommt.
Unter dem neuen Schlagwort der Materialität in der Literaturwissenschaft stellen sich Fragen an das Werk der schwedischen Buchkünstlerin Elsa Beskow: Inwiefern hat Beskow eine eigene Lese- und Schreibpädagogik entwickelt? Lassen sich ihre Bücher auch unter der Kategorie von Künstlerbüchern lesen? Bezüglich des Lesens, des Buchs und der Kunst dient ein Blick auf die Reflexionen ihrer Zeitgenossen Walter Benjamin und Valéry.
Anhand von Analysen der konkreten Materialität der Bücher - wie Paratexte, Formate, Farben und Papier - sowie der Untersuchung der materiellen Transmission, konnten Konzepte des Lesens, der Kunst und des Schreibens erörtert werden. Diese sind eng mit den Reflexionen zur Bedeutung des Buches als Kulturgut und der Lektüre verknüpft. Die künstlerische Gestaltung der Bücher zeigt sowohl avantgardistische Kunstkonzeptionen, welche die nationalen und internationalen Kunstdiskurse widerspiegelt, und rückt darüber hinaus die Bücher bezüglich des Lesens in ein neues Licht. Denn diese Bücher zeigen, dass sie „anders“, nämlich wahrnehmend, gelesen werden müssen, als auch die Tatsache, dass Lesen und Schreiben oft außerhalb des Buches geschieht. Konnte für die Arbeit insbesondere die Korrespondenz Beskows mit dem Verlag bezüglich Fragen der konkreten Materialität und Gestaltung ihrer Bücher fruchtbar gemacht werden, ergibt sich aus der Perspektive des material turns und dem Herbeiziehen von Theorien des Lesens für die Künstlerin eine weitreichendere Einbettung als bisher angenommen: Beskow ist eine Buchkünstlerin, die Bücher kreierte, welche durchaus Künstlerbücher genannt werden dürfen und den Leser und Betrachter in neue Sichtweisen des Lesen und Schreiben (Lernens) einführen.



Inhalt:
Einleitung
Historischer Kontex
Walter Benjamin – das Lesen, das Schreiben und die Büche
„Blaubeeren Lesen“ – Beispiel für eine Materialität des Lesens
Materialität der Bilderbücher
Lesekonzeptionen
Materialität der Lesebücher
Schriftkonzeptionen
Kunstkonzeptionen
Transmission
Fazit der Arbeit
Bibliographie


Autor:inneninformation:
Petra Bäni Rigler war Doktorandin an der Abteilung für Nordische Philologie des Deutschen Seminars der Universität Zürich und arbeitete am Bundesamt für Kultur (BAK) in Bern als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich der Leseförderung in der Schweiz.
Mehr Informationen
ISBN 978-3-7720-8661-8
EAN 9783772086618
Bibliographie 1. Auflage
Seiten 304
Format kartoniert
Ausgabename 38661-1
Auflagenname -11
Autor:in Petra Bäni Rigler
Erscheinungsdatum 13.05.2019
Lieferzeit 2-4 Tage

„Wer kann nach der Lektüre von Bänis Betrachtungen noch ein Bilder- oder Lesebuch in die Hand nehmen, ohne es zu befühlen, riechen oder die Seiten rascheln zu lassen, ganz abgesehen danach zu suchen, was hinter den Bildern steht? Bäni Riglers Publikation stellt eine interessant zu lesende und zukunftsweisende Auseinandersetzung mit dem Bilderbuch dar, welche dieses als materielles (Kunst)Objekt erfahrbar macht und bislang wenig bekannte, den BilderbuchkünstlerInnen aber durchaus wichtige und für die weitere Rezeption und Bilderbuchforschung fruchtbare Aspekte beleuchtet.“

kreidolf.ch / 27.05.20