Isabelle Schürch

Bischöfliche Botschaften

Missiven als Medien der spätmittelalterlichen Herrschaft (Biel 14.–16. Jahrhundert)
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Im Raum der heutigen Schweiz wurden Missiven ab dem 14. Jahrhundert immer häufiger eingesetzt, um zwischen und innerhalb von Herrschaften zu kommunizieren. Die vorliegende Studie setzt bei dieser Praxis der Missivenkorrespondenz an, um damit einen Zugang zur Kommunikation und medialen Vermittlung von Herrschaft zu erschließen. Die Arbeit argumentiert dafür, Missiven als Medienensemble zu begreifen, über das Herrschaft zwischen den Korrespondenzpartnern verhandelt und organisiert wurde.
Im Raum der heutigen Schweiz wurden Missiven ab dem 14. Jahrhundert immer häufiger eingesetzt, um zwischen und innerhalb von Herrschaften zu kommunizieren. Die vorliegende Studie setzt bei dieser Praxis der Missivenkorrespondenz an, um damit einen Zugang zur Kommunikation und medialen Vermittlung von Herrschaft zu erschließen. Die Arbeit argumentiert dafür, Missiven als Medienensemble zu begreifen, über das Herrschaft zwischen den Korrespondenzpartnern verhandelt und organisiert wurde. Am Beispiel der Missivenkorrespondenz zwischen dem Basler Bischof als Landesherr und der Stadt Biel zwischen 1380 und 1525 nimmt die Untersuchung die sukzessive Umstellung von einzelnen Briefen hin zu einem kontinuierlichen Missivenkorrespondenzwesen über einen großen Zeitraum hinweg in den Blick. So lassen sich einem Brennglas gleich die medialen Bedingungen und medienbedingten Effekte von Herrschaftsausübung und ihrem Wandel genauer erkennen.

Inhalt:
Einleitung
1 Missiven: Schrifthandeln mit Briefen
2 Der Meier und der Rat: Die Adressierungslogik der Missiven und die Bieler Administrationskultur
3 Boten und Botschaften
Zusammenfassung
Literaturangaben


Einleitung
1. Missiven: Schrifthandeln mit Briefen
1.1. Zwischen Briefen und Urkunden: Historische Terminologie und Typologien
1.2. Historische Terminologie vor der Missive: Briefe, Schreiben, Schriften
1.3. Charakteristika eine Missive
1.4. Missive: Zusammenspiel von Form und Inhalt
1.5. Über den Brief hinaus: Missivenkorrespondenz und Schrifthandeln
1.6. Vom losen Brief zum gebundenen Missivenbuch: Eine Entwicklungsgeschichte?

2. Der Meier und der Rat: Die Adressierungslogik der Missiven und die Bieler Administrationskultur
2.1. Die Adressaten: Kommunale Ämter im kommunalen Schriftgut
2.2. Amt und Eid – die städtischen Ämter und ihre Verschriftlichung
2.3. Bischof, Biel und das Dazwischen: Der Bieler Meier zwischen Anwesenheitsherrschaft und Abwesenheitskommunikation

3. Boten und Botschaften
3.1. Briefe und Boten: Zum Medienensemble der Botschaft
3.2. Das Spektrum der Übermittler: Boten, Vertreter, Ratsbeauftragte, Gesandtschaften
3.3. Wandel in der bischöflichen Präsenzvermittlung
3.4. Medienensemble 1: Missiven als Empfehlungsschreiben
3.5. Medienensemble 2: Tagsatzungen

Zusammenfassung
Literaturangaben




Autor:inneninformation:
Isabelle Schürch arbeitet als Assistentin (Postdoc) an der Abteilung für mittelalterliche Geschichte der Universität Bern. Nach der Promotion im Rahmen des Nationalen Forschungsschwerpunkts „Mediality“ in Zürich war sie von 2015 bis 2018 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Reinhart-Koselleck-Projekt „Vergesellschaftung unter Anwesenden“ an der Universität Konstanz. Von 2020 bis 2021 hatte sie ein Marie Skłodowska Curie-Fellowship an der Universität Sheffield inne.
Mehr Informationen
ISBN 978-3-7398-3198-5
EAN 9783739831985
Bibliographie 1. Auflage
Seiten 306
Format gebunden
Ausgabename 53198
Auflagenname -11
Autor:in Isabelle Schürch
Erscheinungsdatum 08.08.2022
Lieferzeit 2-4 Tage

„Nicht zuletzt erweist sich Isabelle Schürchs Studie als bereichernder Beitrag zur Geschichte der Stadt Biel.“

Berner Zeitschrift für Geschichte (04/23) / 04.04.23