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Veröffentlicht: März 13, 2023|Kategorien Wirtschaft|Tags: wirtschaft , weltverbrauchertag , vernarrtinwissen , uvkverlag , utb_verlag_studium , sozialpolitik , politikwissenschaft , politik , Ökonomie , novitaeten , marktwirtschaft , lesestoff , interview , inflationsrate , inflation , gesellschaft , finanzmarkt
Steigende Lebensmittelpreise, hohe Energiekosten, Zinserhöhungen: Die Inflation hat uns weiter im Griff und zwingt viele Bürger:innen, den Gürtel enger zu schnallen. Am heutigen Weltverbrauchertag gibt uns unser Autor Thieß Petersen (Grundwissen Inflation) im Interview einen Ausblick auf das, was uns erwartet:
Haben wir das Schlimmste bei der Inflation überstanden?
Das ist durchaus möglich. Bereits im Herbst 2021 lag die monatliche Inflationsrate (Basisjahr 2015) in Deutschland zwischen 4 und 5 Prozent. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sind die monatlichen Inflationsraten weiter gestiegen. Im September, Oktober und November 2022 betrugen sie jeweils 10 Prozent. Seitdem liegen die Preissteigerungsraten bei rund 8,5 Prozent. Grund für den leichten Rückgang sind vor allem die sinkenden Energiepreise. Sie waren der Haupttreiber der Inflation im letzten Jahr. Energieeinsparungen und ein milder Winter dämpfen die Nachfrage nach fossilen Energieträgern – und das wirkt wiederum inflationssenkend.
Allerdings werden uns auch in diesem Jahr hohe Energiepreise begleiten. Hinzu kommt die Gefahr von Lieferengpässen, die sich aus geopolitischen Konflikten und der in China noch nicht bewältigten Coronapandemie resultieren. Die aktuellen Prognosen gehen deshalb davon aus, dass die deutsche Inflationsrate 2023 im Jahresdurchschnitt bei rund 6 Prozent liegen könnte – also weit über dem Zwei-Prozent-Inflationsziel der Europäischen Zentralbank.
Wann rechnen Sie mit der Rückkehr zum Inflationsziel von 2 Prozent?
Ich befürchte, dass wir in Deutschland frühestens 2025 wieder eine jährliche Inflationsrate von 2 Prozent sehen werden. Zwar versucht die Europäische Zentralbank mit ihren Leitzinserhöhungen die Inflation zu senken. Allerdings sind die geldpolitischen Instrumente bei einer Inflation, die das Resultat von Angebotsverknappungen ist, nur bedingt erfolgreich.Hier klicken zum Weiterlesen ...
Höhere Zinsen sind bei einer nachfrageinduzierten Inflation in der Lage, die Inflation zu dämpfen, weil sie den Grund der steigenden Preise – einen zu starken Anstieg der Güternachfrage – direkt adressieren. Höhere Zinsen verringern die Investitionen der Unternehmen und die kreditfinanzierten Konsumkäufe. Das bewirkt einen Rückgang der gesamtwirtschaftlichen Güternachfrage, und damit gehen auch die Preise zurück.
Bei einem Angebotsmangel haben höhere Zinsen hingegen keinen spürbaren inflationssenkenden Effekt. Im Gegenteil: Höhere Zinsen führen zu einem Rückgang der Investitionen. Das wirkt sich mittelfristig negativ auf die gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten aus und schwächt so das Güterangebot.
Sie stellen in Ihrem Buch die Inflationsaussichten für die kommenden Jahre dar. Was erwartet uns?
Ich gehe davon aus, dass der angebotsinduzierte Inflationsdruck in den kommenden Jahren weltweit zunehmen wird.
Die letzten drei Jahrzehnte waren von sehr günstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt: Die voranschreitende Globalisierung hat durch den Import günstiger Vorleistungen und Konsumgüter für niedrige Preise gesorgt. Die sogenannten Baby-Boomer waren im erwerbsfähigen Alter, was zu einem hohen Arbeitskräfteangebot führte. Und natürliche Rohstoffe standen uns relativ günstig zur Verfügung.
Alle drei Wachstumstreiber entwickeln sich nun wachstumsdämpfend – und zwar gleichzeitig.
In der Weltwirtschaft macht sich ein zunehmender Protektionismus breit. Industrienationen versuchen so, sich dem Wettbewerbsdruck der aufstrebenden Volkswirtschaften zu entziehen. Zudem versuchen immer mehr Nationen, mit ihrer Handelspolitik auch ihre geopolitischen Ziele zu erreichen, also z. B. mehr Einfluss in bestimmten Regionen und eine technologische Vorherrschaft. Dafür sind sie bereit, Sanktionen, Exportverbote und ähnliche Instrumente einzusetzen. Das bedeutet, dass der inflationsdämpfende Effekt der internationalen Arbeitsteilung nachlässt.
Weltweit geht der Anteil der Menschen im erwerbsfähigen Alter zurück – besonders stark in Europa, aber auch im Rest der Welt. Damit wird der Arbeitskräftemangel größer. Zudem hat die Alterung der Bevölkerung einen negativen Effekt auf die Arbeitsproduktivität und auf die Innovationskraft. Das alles dämpft die gesamtwirtschaftlichen Produktionsmöglichkeiten und wirkt daher inflationserhöhend.
Schließlich erhöhen der voranschreitende Klimawandel und die erforderlichen Maßnahmen zur ökologischen Transformation der Wirtschaft die Preise. Wenn klimabedingte Ereignisse wie Stürme, Überschwemmungen und Starkregen zu Schäden an der Infrastruktur führen, gehen die gesamtwirtschaftlichen Produktionsmöglichkeiten zurück. Wassermangel und höhere Temperaturen beeinträchtigen die Ernteerträge. Auch in der Industrie schränkt ein Wassermangel die Produktionsmöglichkeiten ein, z. B., wenn den Produktionsanlagen Kühlwasser fehlt oder Niedrigwasser Lieferketten unterbricht.
Zudem erfordert die ökologische Transformation erhebliche Investitionen, um Wirtschaft und Gesellschaft klimaneutral machen. Diese Investitionen binden Produktionsfaktoren, die dann nicht mehr für die Herstellung von Konsumgütern zur Verfügung stehen. Das führt zu steigenden Preisen.
Im Ergebnis ist also davon auszugehen, dass Angebotsverknappungen weltweit zu einem höheren Inflationsdruck führen. Und weil die Geldpolitik bei einer angebotsinduzierten Inflation nur bedingt erfolgreich ist, wird die klassische wirtschaftspolitische Arbeitsteilung, nach der ausschließlich die Zentralbank für die Preisniveaustabilität verantwortlich ist, zukünftig nicht mehr gelten. Inflationsbekämpfung wird vielmehr zu einer Aufgabe, die die gesamte Wirtschaftspolitik fordert. Das verlangt eine entsprechende Abstimmung zwischen den wirtschaftspolitischen Akteuren, vor allem eine stärkere Koordinierung der Geld- und Fiskalpolitik.
Unser Autor
Dr. Thieß Petersen arbeitet bei der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh und lehrt an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder).
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Veröffentlicht: Februar 06, 2023|Kategorien Medienwissenschaft|Tags: vernarrtinwissen , uvkverlag , utb_verlag_studium , sozialemedien , saferinternetday , novitaeten , medienwissenschaft , medienkompetenz , medien , interview , internet
Am heutigen „Safer Internet Day“ wird bundesweit zu einem verantwortungsvollen Umgang mit dem Internet aufgerufen. Unser Autor Manuel Puppis von "Medienpolitik" ist Professor für Medienstrukturen und Governance am Departement für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der Universität Freiburg (Schweiz). Im Interview spricht er über Gefahren der Algorithmen und warum Medienkompetenz kein Ersatz für Regulierung ist:
Beim Thema Medienkompetenz geht es häufig um Kinder und Jugendliche und die Verankerung im Schulunterricht. Warum ist das so? Und was ist mit Erwachsenen?
In der Tat steht beim Thema Medienkompetenz häufig der Schutz von Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt. Ziel ist es, Minderjährige auf Situationen vorzubereiten, in denen sie mit nicht-altersgerechten oder problematischen Inhalten und Verhaltensweisen in konfrontiert werden. Da es im Internetzeitalter nicht möglich ist, den Zugang von Kindern und Jugendlichen zu sämtlichen für sie ungeeigneten Inhalten zu verhindern, kommt einem reflektieren Umgang mit Medien und Onlineplattformen eine große Bedeutung zu. Es geht also um mehr als nur die Fähigkeit, technische Geräte zu bedienen, sondern Medienkompetenz umfasst ein Verständnis der Funktionsweise und der gesellschaftlichen Bedeutung mit Medien und Plattformen. Darunter fallen beispielsweise Fragen der Finanzierung, der Prozesse der Inhaltsproduktion, der Personalisierung von Inhalten mittels Algorithmen oder des Datenschutzes.
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Der Schule kommt bei der Förderung von Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen eine zentrale Rolle zu. Nur über die Schule werden Kinder und Jugendliche unabhängig von Bildungsschicht und sozialem Hintergrund der Eltern erreicht. Gleichzeitig ist aber zu bedenken, dass das Bildungssystem mit rivalisierenden Ansprüchen konfrontiert ist. Um eine Überforderung von Lehrpersonen zu verhindern, können Ergänzungen wie Peer-Education-Projekte oder die Einbindung von Gastreferent:innen in den Unterricht sinnvoll sein.
Das Thema Medienkompetenz betrifft aber alle Altersgruppen, nicht nur Kinder und Jugendliche, die noch zur Schule gehen. Auch Erwachsene brauchen Kompetenzen zum Umgang mit Medien und Onlineplattformen. Aber genauso wie der Zugang zu Medien unter Internet in der Gesellschaft ungleich verteilt ist, unterscheiden sich auch die Möglichkeiten zum Umgang mit Medien und damit zur souveränen Lebensgestaltung und politischen Teilhabe in der digitalen Gesellschaft je nach sozialer Klasse, Gender, Race oder Alter teilweise deutlich.
Deshalb ist die Medienkompetenzförderung auch eine zentrale Aufgabe der Medien- und der Bildungspolitik.
Welche Gefahren entstehen durch die Digitalisierung und insbesondere durch auf Big-Data-Modellen basierende Algorithmen?
Zuerst einmal: Die Digitalisierung bietet viele Chancen, und zwar nicht nur wirtschaftliche. Durch das Internet und Onlineplattformen sind neue Möglichkeiten zur Information, Diskussion und Partizipation, aber auch zur kreativen Produktion eigener Inhalte entstanden.
Es ist aber richtig, dass die Inhalte, die uns als Nutzer:innen auf Onlineplattformen wie Facebook, YouTube oder TikTok angezeigt oder empfohlen werden, durch Algorithmen ausgewählt werden. Die im Auftrag von Plattformen programmierten Algorithmen bestimmen also, welchen Nutzer:innen welche Inhalte angezeigt werden und welche nicht. Diese algorithmische Selektion unterscheidet sich von der Selektionslogik von Massenmedien. Dies bringt drei Probleme mit sich. Erstens könnten Algorithmen verzerrte Resultate liefern, ein sogenannter «Bias», weil die verwendeten Daten bereits Verzerrungen enthalten, wie eine Diskriminierung aufgrund von Geschlecht oder Hautfarbe oder weil in die Programmierung bestimmte Werte eingeflossen sind. Dadurch können Algorithmen bestehende gesellschaftliche Ungleichheiten reproduzieren. Zweitens sind die Plattformen, welche die Programmierung dieser Algorithmen in Auftrag geben, gewinnorientierte Unternehmen. Algorithmen sollen deshalb Inhalte ausspielen, welche die Nutzer:innen möglichst lange auf der Plattform halten, um deren Aufmerksamkeit dann an Werbetreibende aus Wirtschaft und Politik verkaufen zu können. Diese Inhalte müssen aber gesellschaftlich nicht sonderlich relevant sein. Und drittens ist selten transparent und nachvollziehbar, wie die zum Einsatz kommenden Algorithmen funktionieren und weshalb bestimmte Resultate zustande kommen.
Deshalb muss Medienkompetenz heute auch ein Verständnis der Funktionsweise von Plattformen umfassen, beispielsweise ihrer Geschäftsmodelle, der Verwendung von Daten oder der Bedeutung von Algorithmen.
Medienkompetenz ist offensichtlich von großer Bedeutung. Ist es damit also getan?
Der Medienkompetenzförderung kommt die zweifelhafte Ehre zu, als von allen Akteuren akzeptierte Lösung für alle Arten medienpolitischer Probleme propagiert zu werden – wer kann schon gegen kompetente Nutzer:innen sein?
Es besteht aber auch die Gefahr, dass damit alle Probleme individualisiert werden. Zum einen werden die Nutzer:innen auf ihre Rolle als Konsument:innen reduziert. Gesellschaftliche Fragen wie Kommunikationsrechte oder die Partizipation von Bürger:innen werden hingegen vielfach ausgeblendet. Zum anderen findet eine Verantwortungsverschiebung zu den einzelnen Nutzer:innen statt. Statt Medien- und Plattformunternehmen mit Regulierung in die Pflicht zu nehmen, sollen die Nutzer:innen sich selbst vor Risiken der Mediennutzung schützen.
Doch so zentral Medienkompetenz auch ist, sie ist kein Ersatz für Regulierung. Medienkompetenzförderung und andere medienpolitische Maßnahmen wie die Sicherstellung eines starken öffentlichen Rundfunks, die Förderung von Journalismus, Beschränkungen von Medienkonzentration und Eingriffe in demokratieunverträgliche Geschäftsmodelle und Algorithmen von Plattformen müssen miteinander kombiniert werden.
Mehr in "Medienpolitik" (Manuel Puppis), 3. Auflage, ISBN 978-3-8252-4378-4
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Veröffentlicht: Januar 26, 2023|Kategorien Medienwissenschaft|Tags: vernarrtinwissen , uvkverlag , utb_verlag_studium , storytelling , regie , novitaeten , neuheiten , medienwissenschaft , interview , filmproduktion , film , drehbuch
Die 73. Berlinale steht vor der Tür. Weltweit eines der bedeutendsten Ereignisse der Filmbranche. Unser Autor von „Filme drehen“, Hagen Myller, erklärt im Interview, warum immer mehr deutsche Filme ihre Geschichte nicht mehr erzählen und was eine falsche Filmförderung damit zu tun hat.
Was zeichnet ein gutes Drehbuch aus?
H.M.: Wenn es eine Geschichte erzählt. Dafür gibt es zwei Voraussetzungen. Die eine ist, dass das Drehbuch überhaupt eine Geschichte hat. Leider erzählen viele Drehbücher ihre Geschichte nicht, weil die Urheber oft keine klare Vorstellung von dem haben, was sie eigentlich sagen wollen. Eine These, die ich in meinem Buch vertrete, ist, dass es sich bei dem 3-Akt-Schema um eine Argumentationsstruktur handelt, die auf die 'Moral von der Geschicht' hinausläuft. Wenn Sie aber keine klare Vorstellung von dem haben, was sie erzählen wollen, können Sie das auch nicht klar ausdrücken.
Und was ist das zweite Problem?
H.M.: Das zweite Problem ist, dass die Autoren und Autorinnen das, was sie erzählen wollen, nicht filmisch erzählen. Da steht z.B. in einer Szene, dass eine Figur das Zimmer betritt und sich nervös setzt. Aber woran sehe ich als Zuschauer, dass sie nervös ist? Da schiebt der Autor dem Regisseur und dem Schauspieler etwas zu, was eigentlich seine Arbeit ist. Oder er versucht das Problem zu lösen, indem er eine andere Figur fragen lässt, "Geht's dir nicht gut?" Das ist natürlich Mist.
Und wie sieht das in einem guten Drehbuch aus?
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H.M.: Wenn Sie Nervosität in der Szene ausdrücken wollen, dann vielleicht dadurch, dass die Figur versucht sich schnell zu setzten, um einen sicheren Platz zu erreichen. Und dann stößt sie dabei vielleicht noch etwas um, was auf dem Tisch steht und reagiert fahrig darauf. Das sind dann Dinge in einem Drehbuch, mit denen ein Schauspieler auch etwas anfangen kann. So setzt sich eine Filmgeschichte aus Handlungen zusammen.
Also braucht ein guter Film viel Handlung, oder geht es auch ganz still?
H.M.: Da insinuieren Sie einen Widerspruch, der so nicht existiert. Bei Actionfilmen ist die Frage doch nur, wie oft der Held eins mit dem Baseballschläger über den Schädel gezogen kriegt, bevor er dann doch wieder aufsteht. Das ist absolut lächerlich. Dass Handlung und Stille sich nicht ausschließen, sehen Sie in dem Film "Stalker" von Andrej Tarkowski. Er hat am Anfang seines Films eine Actionszene, die er in nur wenigen, einfachen Einstellungen gefilmt hat, die aber total dynamisch ist. Der Rest des Films ist still. Großartige Handlungen gibt es da nicht. Aber alles steht in dem Spannungsverhältnis, was die Motive der Figuren sind. Von diesem Spannungsverhältnis lebt dieser Film, von der Verzweiflung der Figuren. Auf der anderen Seite steht das, was ich situationsorientierte Filme nenne, die nur Zustände zeigen und sich nicht über Handlung erzählen. Dabei sind sie nur scheinbar still. Tatsächlich sind sie ziemlich laut, weil sie ihre Geschichten über bedeutungsschwangere, aber nichtssagende Dialoge erzählen. Davon gibt es in Deutschland leider viel zu viele.
Welche Geschichten eignen sich besonders fürs Filmemachen?
H.M.: Das ist eine alte Streitfrage. Stanley Kubrick hat gesagt: "If it can be written or thought, it can be filmed." Ich denke, Film eignet sich für alle Geschichten, in denen sich etwas bewegt. Film ist das Medium, das Bewegung aufzeichnet, und das können Sie auch übertragen sehen: Movies it's called. You got to move your audience!
Sie betonen die Rolle der Montage – warum ist das für Sie so wichtig?
H.M.: Man muss sich anschauen, was Film eigentlich ausmacht. Zunächst ist da eine Aufnahme. Dann kommt eine zweite dazu. Jetzt fügen Sie die beiden Aufnahmen zusammen und Sie erhalten eine bestimmte Aussage. Und wenn Sie die Reihenfolge der beiden Clips umdrehen, erhalten Sie eine andere Aussage. Das ist Film. Montage bedeutet, dass man etwas Ganzes erzeugt, indem man es aus Teilen zusammensetzt. Und das betrifft alle Elemente einer Geschichte. Eine Filmgeschichte baut sich modular auf. Und dabei ist es egal, ob Sie eine Szene durch Montage oder durch innere Montage erzählen. Das ist dann eine Stilfrage. Aber das Prinzip ist das Gleiche.
Welche Eigenschaften zeichnen für Sie einen guten Regisseur aus?
H.M.: Das hängt davon ab, wen Sie fragen. Viele Leute haben die Vorstellung von einem Regisseur als Zampano. Diese Vorstellung ist nicht unberechtigt. Sie müssen ein Team leiten und das bedeutet, dass Sie wissen müssen, was Sie wollen. Wenn Sie nur rumprobieren, weil Sie nicht wissen, was Sie wollen, springt Ihnen Ihr Team ab. Für Produzenten ist ein guter Regisseur ein Regisseur, der im Budget bleibt. Eine andere Voraussetzung ist, den Stil z.B. einer Serie umzusetzen und fortzuführen. ich denke, was einen guten Regisseur auszeichnet, ist das letzte der drei großen H, Handwerk, Handschrift und Haltung. Handwerk ist die Voraussetzung, Handschrift ist der persönliche Stil. Kunst entsteht nur, wenn der Regisseur eine eigene Haltung zum Leben hat und die auch im Film umsetzen kann. Das gibt es selten. Die Schwierigkeit liegt im 'und', eben nicht nur eine Haltung zum Leben zu haben, sondern sie auch im Film umsetzen zu können. Man erkennt es daran, ob ein Regisseur das Wesentliche erzählt und weiß, was er weglassen kann. Picasso hat einmal gesagt, "Kunst ist die Kunst des Weglassens." Das trifft auch auf den Film zu.
Sie kritisieren schon seit längerem die Filmförderung in Deutschland. Warum?
H.M.: Weil keine guten Filme dabei herauskommen. Deutschland produziert um die 150 Kinofilme pro Jahr, von denen nur zwei bis drei Prozent an der Kinokasse erfolgreich sind. Auf der künstlerischen Seite sieht es nicht besser aus. In den Wettbewerben der großen A-Festivals wie Cannes ist der deutsche Film nicht mehr vertreten. Ein Problem sind die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten, ohne die die Finanzierung eines größeren Kinofilms praktisch nicht möglich ist. Mit Filmen für die Prime Time von Sendern, deren Zuschauerschaft um die 60 Jahre alt ist, locken Sie aber niemand ins Kino und gewinnen auch keine Preise.
Liegt das Problem nur an den Sendern?
Nein, natürlich nicht. Das Grundproblem ist, dass nur eines von vier Projekten in Deutschland gefördert werden kann. Mehr Geld ist nicht vorhanden. Und die Entscheidung darüber, was finanziert wird, treffen die Gremien der Förderungsinstitutionen, in denen allerdings auch die Sender vertreten sind. Eigentlich macht man Filme für das Publikum, aber wenn die Gremien mein Projekt ablehnen, erreiche ich mein Publikum schon gar nicht. Also stricke ich als Produzent mein Projekt so, dass es von den Gremien gefördert wird und denke erst in zweiter Linie an das Publikum. Dass das nicht erfolgreich ist, zeigen die Zahlen an der Kinokasse. Die deutsche Filmförderung sollte stärker nach Erfolgskriterien ausgerichtet werden, als das bisher durch die Referenzförderung erfolgt. Das wäre gerecht. Aber ich befürchte, dass dies auch nach der Novellierung des FFG (Filmförderungsgesetz) nicht der Fall sein wird. Es gibt einfach zu viele Interessengruppen, die nichts anderes versuchen, als ein möglichst großes Stück vom Kuchen abzubekommen.
Autoreninformation:
Hagen Myller (M.A.) studierte Theater und Film. Er ist Autor, Regisseur, Produzent und als freier Dozent tätig. Er war bzw. ist an der Filmakademie Baden-Württemberg, ISFF Institut für Schauspiel, Film- Fernsehberufe Berlin, Masterschool Drehbuch Berlin, SAE Institute Berlin, Bochum, Hannover, Frankfurt, Stuttgart in der Lehre tätig.
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Was genau haben wir unter „Angewandter Ethik“ zu verstehen?
Angewandte Ethik ist eine noch junge, sich seit den 1960er Jahren entwickelnde wissenschaftliche Disziplin, die allgemeine ethische Prinzipien oder Beurteilungskriterien auf spezifische menschliche Handlungsbereiche anzuwenden versucht. Sie umfasst entsprechend viele sogenannte Bereichsethiken wie z.B. die Medizin-, Natur-, Medien- oder Wirtschaftsethik, die sich mit den moralischen Konflikten in den jeweiligen Praxisfeldern beschäftigen. Viele dieser Probleme etwa im Gesundheitsbereich oder im Umgang mit der Natur verschärften sich durch die enormen wissenschaftlich-technischen Entwicklungen im 20. Jahrhundert. Ziel der Angewandten Ethik ist es, mit der kritischen Prüfung von Positionen und Argumenten zur Entscheidungsfindung in aktuellen gesellschaftlichen Fragen beizutragen.
Was sind für Sie aktuelle ethische Fragen?
Ganz dringliche Fragen stellen sich zurzeit zweifellos im Bereich der Natur- oder Umweltethik: Die Schulstreiks der internationalen Bewegung „Fridays for Future“ haben weltweit das Bewusstsein für die verheerenden Folgen des Klimawandels wie extreme Wetterlagen, Anstieg des Wasserspiegels und Landverlusten geschärft. Großen Aufschwung hat auch die Tierethik erlebt, in der es neben klassischen Problemen der Tierversuche und Massentierhaltung gerade vermehrt um die Frage geht, ob heute überhaupt noch Fleisch gegessen werden darf. Für den Verzicht oder doch die Reduktion des Fleischkonsums sprechen starke Argumente wie etwa ökologische Argumente, die auf negative Folgen der Tierhaltung wie hohe Treibhausgasemissionen, Wasserverunreinigungen oder Abholzungen von Wäldern für den Anbau von Tierfutter hinweisen. Neben vielen anderen fällt auch das Argument der Welternährung ins Gewicht, weil die Nahrungsgewinnung durch Mästen und Töten von Tieren höchst ineffizient ist im Vergleich zur vegetarischen bzw. veganen Ernährung.
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In welchen weiteren gesellschaftlichen Konfliktfeldern kann die Angewandte Ethik helfen?
Zum Beispiel bei der Versachlichung und Strukturierung der immer wieder aufflammenden emotionalen Debatten über Sterbehilfe in der Medizinethik. Oder auch bezüglich der zunehmenden Probleme mit der Informationsflut, mit Echokammer-Effekten, Fake-News, Hass und Hetze im Internet, die in der Medienethik behandelt werden. An Aufmerksamkeit gewinnt zudem die Roboterethik innerhalb der Technikethik, in der autonome Fahrzeuge oder auch Pflegeroboter auf dem Prüfstand stehen. Letztere versprechen dem akuten Pflegenotstand Abhilfe zu leisten, ohne aber menschliche Pflegekräfte ersetzen zu können. Angewandte Ethik nimmt jedoch niemandem die persönliche Entscheidungsfindung und Verantwortung ab. Vielmehr will sie mit einer systematischen und sorgfältigen Analyse der Standpunkte die ethische Urteilskraft der Menschen schärfen, damit sie eine eigene, gut begründete Stellungnahme entwickeln können.
Autoreninformation:
Prof. Dr. Dagmar Fenner ist Titularprofessorin für Philosophie am Departement Künste, Medien, Philosophie der Universität Basel und Lehrbeauftragte für Ethik an verschiedenen deutschen Universitäten und Hochschulen (Tübingen, Karlsruhe, Kassel u.a.). Sie ist Autorin zahlreicher philosophischer Bücher, die sich auch an ein größeres Publikum richten. Als UTB erschienen sind von ihr bereits „Selbstoptimierung und Enhancement. Ein ethischer Grundriss“ (2019) und „Ethik. Wie soll ich handeln?“ (Zweitauflage 2020). -
Wie man Nachhaltigkeit in die Unternehmenssteuerung integriert, das ist Thema Ihres Buches – mittlerweile in der vierten Auflage. Wie erklären Sie die rapide Entwicklung des Themas?
Auch schon vor Jahren waren viele Manager überzeugt, dass man in der Nachhaltigkeit was machen müsse und dies auch dringend notwendig sei. Aber wie so häufig, reicht die reine Erkenntnis nicht aus, um auch tatsächliche Handlungen abzuleiten. Wir kennen aus unserem privaten Umfeld, dass regelmäßiges Sporttreiben oder eine bewusste Ernährung gesünder sind, aber es viele dennoch nicht machen. Und dass sich eine ganze Organisation ändert, ist nochmals schwieriger. Meist braucht es einen externen Anstoß, dass Menschen oder Organisationen sich tatsächlich anpassen – dann kann dies auch sehr schnell gehen.
Bei der Nachhaltigkeit gaben insbesondere die jüngsten regulatorischen Vorschriften wie der EU-Taxonomie, der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) oder das Lieferkettengesetz einen Ausschlag für die rasante Entwicklung. Diese Berichtsanforderungen gehen so weit, dass Unternehmen nun tatsächlich aktiv werden müssen und die Nachhaltigkeit zunehmend professionell steuern. Aber auch Investoren, Beteiligungsgesellschaften und Banken üben vermehrt Druck aus, nachhaltig zu handeln. Diese haben erkannt, dass Nachhaltigkeitsrisiken den Erfolg ihrer Investitionen bedrohen.
Welche großen Herausforderungen in Bezug auf nachhaltiges Unternehmertum kommen Ihrer Meinung nach in der nächsten Zeit auf Unternehmen zu?
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Die Anforderung, über die Nachhaltigkeit zu berichten, stellt nur die erste und nicht die größte Herausforderung dar. Wenn man Kennzahlen extern berichtet, gewinnen diese auch intern im Management an Bedeutung. Die Herausforderung ist, das Unternehmen tatsächlich nachhaltig zu steuern und das bisherige Steuerungssystem um ökologische und soziale Ziele zu erweitern. Dies aufzuzeigen ist Ziel des Buches. Durch die komplexen Beziehungen zwischen ökonomischen, ökologischen und sozialen Zielen ist es nicht damit getan, nur ein paar weitere Ziele aufzunehmen. Es geht auch um eine Anpassung des Geschäftsmodells, um eine kulturelle Weiterentwicklung, um den Umgang mit Stakeholdern bis hin zu einer optimalen IT-Unterstützung.
Die EU-Richtlinie CSRD soll erstmals für das Geschäftsjahr 2024 Anwendung finden und allein in Deutschland rund 15.000 Unternehmen betreffen. Inwieweit findet dieses Thema in Ihrer Neuauflage Berücksichtigung?
CSRD ist von zentraler Bedeutung für eine sehr große Anzahl von Unternehmen und war deshalb auch einer der Gründe für die umfassende Neubearbeitung. Unternehmen müssen nun über Dinge berichten, die sie bisher oft noch gar nicht kennen und erfasst haben. Auch die Auswirkungen auf die Unternehmenssteuerung sind weitreichend. Erstmals greift nun die sogenannte doppelte Materialität. Unternehmen müssen nicht nur erfassen, wie Nachhaltigkeitsaspekte auf das Unternehmen wirken, sondern sie müssen auch die Auswirkungen ihrer Tätigkeit auf Nachhaltigkeitsaspekte erfassen. Dabei geht die Wirkung über die 15.000 Unternehmen sogar noch hinaus, da dies auch auf kleine Lieferanten und Geschäftspartner ausstrahlt.
Sie haben in der 4. Auflage Ihr Werk stark umstrukturiert und ergänzt. Welche Aspekte sind Ihnen dabei besonders wichtig?
Nachhaltigkeit ist mittlerweile so etabliert, dass auf eine umfassende Begründung und auch auf einige grundlegende Ausführungen mittlerweile verzichtet werden kann. Der Fokus wurde sehr viel stärker darauf gerichtet, wie Nachhaltigkeit in den Unternehmen umgesetzt werden kann. Der Druck durch die Regulatorik und durch die Investoren hat an Bedeutung gewonnen, ebenso die Steuerung der Treibhausgasemissionen und die Klimaproblematik. Manche Methoden haben an Bedeutung verloren, andere, wie etwa die Value Balancing Alliance, gewinnen an Bedeutung. Dies wurde entsprechend berücksichtigt. Schließlich gibt es mehrere weitere Themenfelder, die für ein Nachhaltigkeitscontrolling an Bedeutung gewinnen. Dies sind etwa die aus der Nachhaltigkeit resultierenden Risiken, die Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle, die Digitalisierung, Green Finance oder auch die kulturelle Dimension.
Was liegt Ihnen bei der Ausbildung der Controller:innen und Manager:innen der Zukunft besonders am Herzen?
Controller:innen und Manager:innen sollten Nachhaltigkeit nicht als etwas Zusätzliches kennen lernen, das neben der traditionellen Betriebswirtschaft erlernt und umgesetzt werden muss. Die Steuerung von Unternehmen kann nur aus einem Guss erfolgen. Ziele und Maßnahmen müssen aufeinander abgestimmt sein. Irgendwann sollte auch in Controlling- und Management-Lehrbüchern eine nachhaltige Perspektive selbstverständlich sein und nicht nur in einem angehängten Kapitel erwähnt werden. Diese integrierte Sichtweise ist mir ein wichtiges Anliegen. Darüber hinaus sollte Nachhaltigkeit zum Selbstverständnis gehören. Rechtfertigen sollte sich nicht der, der nachhaltige Ziele setzt und Maßnahmen ergreift, sondern der, der es nicht tut. Anständiges und verantwortungsvolles Handeln würde zum Normalfall.
Autoreninformation:
Prof. Dr. Ulrich Sailer ist Professor an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Er leitet den Masterstudiengang Controlling und beschäftigt sich insbesondere mit dem Nachhaltigkeitscontrolling und mit der Digitalisierung im Controlling. -
Veröffentlicht: Juli 22, 2022|Kategorien Ratgeber|Tags: vernarrtinwissen , uvkverlag , utb_verlag_studium , semesterstart , schulabschluss , ratgeber , novitaeten , karriere , hochschule , abitur
Die Abitur-Prüfungen in Deutschland sind größtenteils abgeschlossen. Schüler und Eltern interessiert momentan vor allem: Wie geht es nach dem Abitur weiter? Und welches Studienfach kommt für mich/unser Kind in Frage? Unsere beiden Autor:innen Sandra Stankjawitschjute und Holger Walther stellen als kleinen Vorgeschmack zu ihrem neuen Buch „Abi, was nun?“ die 5 häufigsten Fehler bei der Studienwahl vor:
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt:
Fehler 1: Ich mache aus einem Leistungskurs (oder Lieblingsfach) ein Studienfach
Ein guter Abischnitt insgesamt ist eine gute Prognose für ein erfolgreich absolviertes Studium. Doch so ein positiver Zusammenhang besteht zwischen einem Schulfach und dem gleichnamigen Studiengang nicht: Da ein Studium theoretisch-wissenschaftliche Schwerpunkte hat, geht es etwa bei Mathe nicht mehr um „Rechnen mit Zahlen“, sondern vielmehr um Gleichungen mit unbekannten Variablen oder theoretische Überlegungen, ob es eine „Null“ oder die „Unendlichkeit“ wirklich gibt und wie wir das beweisen können.
Fakt ist dann aber zum Glück doch: Durch einen Leistungskurs bringt man sicher einige hilfreiche Grundlagen mit ins Studium und zusätzlich eine Affinität für die Naturwissenschaften.
Fehler 2: Ich studiere, was ich mit meinem Abischnitt wegen eines Numerus Clausus studieren kann
Hier gibt es zwei Phänomene: Mit einem tollen Abi wäre es doch Verschwendung, wenn ich etwas – sagen wir mal Leichteres – studiere oder „nur“ eine Ausbildung mache. Weil ich einen hohen NC in Psychologie knacken kann, ist das aber noch lange kein Grund, dies zu studieren. Und das andere Phänomen bedeutet: Ich nehme etwas, was ich mit meinem (vielleicht schlechterem) Abischnitt garantiert bekommen kann. Sie sehen: In beiden Fällen werden die persönlichen Interessen, Fähigkeiten und Wünsche ignoriert.
Zum Autor Holger Walther: Ich hatte im Abi eine 3,0 – auch damals schon keine direkte Eintrittskarte für Psychologie. Ich habe aber alles versucht und dann einen Studienplatz durch ein Losverfahren bekommen. Und bin mit meinem Beruf seit über 35 Jahren zufrieden. Denn er entspricht zutiefst meinen Interessen.
Und aus unserer Erfahrung in den Beratungen:
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Fehler 3: Die Illusion der „richtigen“ Entscheidung
Obwohl es auch im Buchtitel steht: „Das richtige Studium finden“ klären wir im Ratgeber gleich zu Beginn auf, dass es wohl besser wäre, eine „gute“ Entscheidung zu fällen. Was meinen wir damit?
Erst durch eine Sammlung der eigenen Interessen, Fähigkeiten und Wünsche (ja, auch Träume!) und Wertvorstellungen, sowie konkreter Informationen (statt Vermutungen und Hörensagen) über wirkliche Inhalte der Studiengänge und Berufsaussichten, können wir eine „zum jetzigen Zeitpunkt gute Entscheidung“ fällen. Niemand kann garantieren, dass wir auch in 30 Jahren damit noch zufrieden sein werden: Wer weiß denn schon, was wirklich in 30 Jahren sein wird? Doch damals, als ich mich entschied, war alles gut überlegt und passte.
Fehler 4: Wenn Eltern sagen: „Mach, was du denkst – wir stehen immer hinter dir!“
Und mit dem Zusatz, man soll ja selbst damit glücklich werden, begründen vor allem Eltern, sich nicht einmischen zu wollen. Doch Unentschiedene vermissen das und empfinden die ausbleibenden Meinungen als Desinteresse! Schließlich ist unser Umfeld – und eben auch Eltern und Geschwister – tatsächlich wichtige Ideengeber und Orientierungshilfen!
Erst solche Bemerkungen, wie „Du programmierst doch gern am PC – mach doch Informatik.“ oder „Werde bloß nicht auch noch Lehrer. Du siehst doch, wie genervt deine Eltern aus der Schule kommen.“ ermöglichen es uns, eine eigene Position zu finden, nämlich Zustimmung oder Abgrenzung. Fehlen solche Statements der anderen, ist es schwer, sich eine eigene Meinung zu bilden.
Fehler 5: Was bei anderen funktioniert, wird auch für mich gut sein
Grundsätzlich sind wir ja offen für die Erfahrungen und Tipps der Anderen. Und bei einem guten Kinofilm oder einem tollen Reiseziel kann man ruhig überlegen, das auch mal zu machen. Weil es nicht wirklich schlimm ist, wenn es am Ende doch nicht unser Geschmack war. Das geht aber nicht bei der Studienwahl. Weil es nicht automatisch bei uns passt, nur weil andere damit gute Erfahrungen gemacht haben. Auch hier gilt: Nimm die Erfahrungen und Meinungen der anderen gern als Ideengeber. Da kann schließlich auch was Passendes dabei sein. Überprüfe das aber immer mit deinen eigenen Interessen, Fähigkeiten und Wünschen.
Die Autoren:
M.Sc. Sandra Stankjawitschjute und Dipl.-Psych. Holger Walther sind approbierte Psychotherapeut:innen und arbeiten gemeinsam in der Psychologischen Beratungsstelle der Humboldt-Universität zu Berlin.
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Veröffentlicht: Juni 20, 2022|Kategorien Sprachwissenschaft|Tags: vernarrtinwissen , sprachwissenschaft , sprachforschung , novitaeten , neuheiten , narrfranckeattempto , linguistik , interview , gesellschaft , antisemitismus
Wie Stereotype in unserer Sprache seit zwei Jahrtausenden auch unsere Einstellungen zu Menschen prägen. Welche Folgen das hat. Und warum wir endlich etwas dagegen tun sollten. Interview mit der Antisemitismus- und Sprachforscherin Monika Schwarz-Friesel:
Sie sprechen von einem Gift, das die Köpfe vernebelt und Hass sät ....
MSF: Der Name dieses Giftes lautet Antisemitismus. Oder, noch klarer ausgedrückt: Es ist der Judenhass. Dieses Gift ist seit Jahrhunderten Bestandteil der westlichen DNA, des europäischen Kultur-Genoms. Es schleicht sich in vielen Fällen unbemerkt ein, vergiftet aber durch beständige Dosierung. Und durch den globalen digitalen Austausch weist seine massenhafte Ausbreitung ein noch nie gewesenes Ausmaß auf.
Sie erkennen Antisemitismus in unsere Sprache als alltäglich. Welche Beispiele gibt es dafür?
MSF: Es ist der Autofahrer, der einen Radfahrer in Berlin im Vorbeifahren als „Du Jude!“ beschimpft. Der Student, der auf die Frage nach dem Aussehen eines anderen Studierenden sagt „der mit der jüdischen Nase“. Die Dozentin, die vom „jüdischen Landraub in Palästina“ spricht. Die Fußballfans, die „Juden-Jena, Juden-Jena“ grölen. Die alte Dame, die vom „scheußlichen Judenzopf“ ihrer Enkeltochter berichtet, einer „hässlichen verfitzten Spliss-Frisur“. Es ist der Postbote, der vom „jüdischen Geld-Klein-Klein“ eines Kollegen berichtet, der Pfarrer, der von der mildtätigen verzeihenden Ethik des Christentums spricht und wie diese den „alttestamentarischen Rachegedanken ablöste“. Der Beispiele gibt es viele!
Sie sagen, die toxische Struktur ist Teil der kulturellen Grundsubstanz unserer Gesellschaft, vor allem aber auch unseres kommunikativen Gedächtnisses. Woran machen Sie das fest?
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MSF: Es waren Sprachstrukturen, die über die Jahrhunderte hinweg von Generation zu Generation das Bild „der Juden“ prägen. Ihre Macht und ihre Wirkung werden bis heute unterschätzt. Zudem gibt es zahlreiche süße Ummantelungen durch Begriffe wie „Meinungsfreiheit“, „Diskursvielfalt“ oder „Kritik“, die die toxische Semantik verschleiern. Das Phänomen abzutun mit „Es ist nur Sprache und keine reale Gewalt“ verkennt nicht nur die entscheidende Rolle der Sprache bei der Entstehung, Weitergabe, Verbreitung und Speicherung judenfeindlichen Gedankenguts, sondern auch ihr Vorbereitungspotenzial für non-verbale Gewalt. Gewalt entsteht immer im Kopf.
Warum ist es so wichtig, dass man die Rolle der Sprache beim Antisemitismus in den Mittelpunkt der Aufklärung und Bekämpfung stellt?
MSF: Wir müssen uns nicht nur wegen der Attentäter, Bombenleger, Synagogen-Attentäter, Denkmal- und Friedhofsschänder oder der Flaggenverbrenner sorgen, sondern auch wegen der Sprachtäter und geistigen Brandstifter. Sie sind es, die das Gift immer wieder von Neuem in die Welt tragen und es mit jeder judenfeindlichen Sprachhandlung konsolidieren und intensivieren.
Wo sitzen Ihrer Erfahrung nach die Giftmischer? Ist das ein besonderes Merkmal für radikale Kreise?
MSF: Es sind keineswegs nur die Ränder der Gesellschaft, die uns Sorgen bereiten müssen. Denn sie sind nicht der alleinige Nährboden für judenfeindliche Gedanken und Gefühle. Die Geschichte der Judenfeindschaft zeigt: Es waren und sind stets die Gebildeten aus der Mitte, die einflussreich als Vordenker und geistige Giftmischer agieren. Das antisemitische Ressentiment mit seinen Facetten der Abneigung und des Hasses wird weiter gegeben durch die Sprachgebrauchsmuster der Mitte. Diese trägt es in die sozialen Ecken, diese bestätigen die Radikalen, geben ihnen geistige Nahrung.
Sie stellen fest, dass viele Produzenten judenfeindlicher Äußerungen sich nicht im Klaren darüber sind, dass sie antisemitische Gedanken artikulieren. Wie konnte Antisemitismus so tief in die Alltagssprache eindringen?
MSF: Die toxische Bedeutung von Wörtern schleicht sich oft unbemerkt in unseren Geist ein, sie hinterlässt aber Spuren, löst Assoziationen aus, prägt zum Teil langfristig Einstellungen und Gefühle. Das geistige Gift des judenfeindlichen Ressentiments kam vor 2000 Jahren durch die Verdammungsrhetorik der frühen Kirchengelehrten in die Welt. Es breitete sich von dort aus, nahm zeitgemäße Elemente in seine Substanz auf und wurde über die Jahrhunderte hinweg fester Bestandteil des Denk- und Lebensraumes.
Was muss geschehen, damit die Kette des sprachlichen und kulturellen Antisemitismus endlich durchtrennt wird? Was sind Ihre Forderungen an unsere Gesellschaft?
MSF: Sprache zu benutzen ist geistige Herrschaftshandlung. Entsprechend ist Sprachgebrauch Macht- und Gewaltausübung. Eine Sprache zu benutzen bedeutet, Geist in die Welt zu tragen. Dieser Geist, die Semantik von Wörtern, Sätzen und Texten, kann Welt abbilden oder Welt erschaffen, kann gravierende Auswirkungen auch für die physische Realität haben. Mit den Bedeutungen sprachlicher Ausdrücke geben wir Impulse in die Köpfe unserer Mitmenschen. Diese können positiv oder negativ, freundlich oder feindselig sein. Judenfeindliche Äußerungen sind geistiges Gift. Wir tragen dafür die Verantwortung. Wir entscheiden. Wir wählen die Wörter aus.
Die Autorin:
Monika Schwarz-Friesel ist eine international führende Expertin auf dem Gebiet Antisemitismus und Sprache. Die Kognitionswissenschaftlerin ist Ordinaria und Fachgebietsleiterin am Institut für Sprache und Kommunikation der TU Berlin. -
Veröffentlicht: April 27, 2022|Kategorien Sprachwissenschaft|Tags: wortschatz , vernarrtinwissen , sprachwissenschaft , sprachreflexion , novitaeten , neuheiten , narrfranckeattempto , linguistik , interview , gendern , anglizismen
Immer wieder werden in Politik und Gesellschaft teils heftige Debatten um die richtigen Wörter geführt. Beispielsweise darüber, ob mit Lehrer auch Lehrerinnen gemeint sind oder ob Wörter wie Mohr und Zigeuner verboten werden müssen. Die dialogische Analyse ausgewählter Streitpunkte will weder harmonisieren noch dominieren, sondern wesentliche Argumentationslinien anschaulich und nachvollziehbar machen. Die Publikation hilft, Tendenzen der Sprachentwicklung zu verstehen und eigenes und fremdes Sprachhandeln zu beurteilen, Ablehnungen oder Mitvollzug von Entwicklungen auf Sachkenntnis zu gründen. Unsere Autorin Dr. Christine Römer vom Institut für Germanistische Sprachwissenschaft der Universität Jena im Gespräch über „Streit um Wörter“:
Was hat Sie an diesem Thema vor allem interessiert?
Der Streit um richtige, angemessene Benennungen wird sowohl in der Linguistik, Journalistik als auch der Öffentlichkeit erbittert geführt. Mein Interesse gilt dabei den Fragen, wie man den aktuellen Disput um die „richtigen Wörter“ entschärfen und in einen Dialog überführen kann; wie man kommunikative Kompetenz erreichen kann, die beinhaltet, dass Meinungsverschiedenheiten und Auseinandersetzungen als notwendig zu betrachten sind. Andere Meinungen akzeptieren, schließt auch das Akzeptieren der Verwendung anderer Benennungen ein, natürlich nur, wenn sie nicht als Waffen, um sprachlich zu diskriminieren, verwendet werden.
Sie nennen Beispiele für umstrittene Wörter: Können Sie uns am Beispiel von „Mohr“ oder „Zigeuner“ zeigen, wie man den Streit beilegen kann?
M.E. kann man den Streit nicht beilegen, jedoch konstruktiv-kritische Sprachreflexionen initiieren. Dazu gehört, unterschiedliche Positionen anhören und mit linguistischen Methoden hinterfragen. Es gehört auch dazu, nach den Ursachen vertretener Positionen zu forschen und Auswirkungen verlangter Veränderungen aufzeigen. Bei dem Beispiel „Mohr“ hilft eine Analyse der Wortverwendung weiter.
Das Wort „Mohr“ ist schon lange in der deutschen Sprache und bezeichnete bereits im Mittelalter Menschen mit dunkler Hautfarbe (´dunkelhäutiger Bewohner Mauretaniens´) und ist heute veraltet. Dass es wie „Neger“ eine rassistische und verletzende Stigmatisierung von Menschen mit dunkler Hautfarbe vornehme, wie Aktivisten in Berlin als Begründung in einer Petition zur Umbenennung der U-Bahn-Station Mohrenstraße darlegten, nehmen nicht alle an. Auch nicht alle nehmen eine Bedeutungsgleichheit von Neger und Mohr an. In der Thüringer Stadt Eisenberg findet alljährlich im Juni das „Eisenberger Mohrenfest“ statt (https://www.mohrenfest.de/), das sich auf eine Heimatsage um einen Mohr beruft, der auch Teil des Eisenberger Stadtwappens und historisch positiv konnotiert ist, weshalb der Bürgermeister, der Stadtrat und die Einwohnerschaft auch der Meinung sind, dass „Mohr“ eine positive Bedeutung habe. Auch die umstrittene Berliner Mohrenstraße hat die Benennung „Straße der/des Mohren“ nicht mit abwertender Absicht erhalten. Das statistisch erhobene Wortprofil von „der Mohr“ im Wörterbuch „Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute“ (DWDS) (https://www.dwds.de/wb/Mohr#wp-1) zeigt, dass „Mohr“ heute nicht in abwertenden Kontexten verwendet wird. Am häufigsten wird es als Teil der Redensart „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr kann gehen“ verwendet.
Ein weiterer Streitpunkt in der gesellschaftlichen Debatte ist das Gendern. Was wäre aus Ihrer Sicht der Sprachwissenschaftlerin ein Mittel, dem Thema die Schärfe zu nehmen?
Die Schärfe kann aus der Debatte genommen werden, wenn man auch als Linguistin die existierende Varianz akzeptiert, die besonders in der Alltagssprache existiert. Außerdem sollte abgewartet werden, wie sich die Sprache in Bezug auf die „Geschlechtergerechtigkeit“ weiterentwickelt.
Wenn Sie den Überzeugungen der jeweiligen Kontrahenten auf den Grund gehen: Welcher Methode bedienen Sie sich dabei?
Ich gehe dabei primär vom Kommunikationsmodell des Sprachpsychologen Schulz von Thun aus. Dieses Modell hebt hervor, dass Kommunikationen nicht nur sachliche Informationen sondern auch Einstellungen der Sprechenden übermitteln und durch die Beziehungsebene geprägt sind, dass Gefühle, Ängste und Emotionen mitkommuniziert werden. Hinzu kommt, dass mit dem Kommunikationsereignis bei den Angesprochenen etwas erreicht werden soll. Es gilt also zu erkunden, auf welcher Ebene argumentiert wird und wo es zur gestörten Kommunikation bzw. anderen Auffassungen kommt.
So argumentieren Linguisten auf der Sachebene, wenn sie betonen, dass das „generische Maskulinum“ ein etablierter grammatischer Mechanismus in der deutschen Sprache sei: Eine Bezeichnung mit männlichem Geschlecht (Genus) bezieht sich in der Regel auf alle biologischen Geschlechter (Sexus). Man müsse auch dabei zwischen einer grammatischen und semantischen Kategorie unterscheiden. So bezeichnen Präsensformen auch zukünftige und vergangene Ereignisse oder Singularformen auch eine Mehrzahl („das Personal“). Diejenigen, die das generische Maskulinum ablehnen, argumentieren in der Regel nicht auf der Sachebene. Sie meinen beispielsweise, dass sie mit dem Maskulinum nur mitgemeint sind und äußern ihre Überzeugung, dass sie deshalb explizit bezeichnet werden sollen.
Sie sprechen auch von den „Gefühlen der Streitenden“. Inwieweit fließen diese in Ihr Konzept des Verstehens ein?
Wie schon angesprochen, können Wörter und Wendungen auch emotive Befindlichkeiten der Sprechenden anzeigen. Dies wird von der modernen Sprachwissenschaft und natürlich auch von mir in die Sprachanalyse einbezogen.
Wenn man sich die berechtigte Kritik an der stark vereinfachenden Wendung „alte weiße Männer“ anschaut, muss man die Entstehungsgeschichte einbeziehen. Die Emotionen und Ziele der Bürgerrechtsbewegungen im 20. Jahrhundert und in den Kämpfen der Identitätspolitik haben dazu geführt, dass die Wendung zum ideologischen Kampfbegriff geworden ist.
Ihr Buch trägt dazu bei, „Tendenzen der Sprachentwicklung zu verstehen“. Dabei spielt für Sie die „Sachkenntnis“ eine wichtige Rolle. Wie wenden Sie diese Sachkenntnis an?
Mir ist es wichtig aufzuzeigen, dass Sprachwandel ein notwendiger natürlicher Prozess ist, der zum Erhalt der Funktionsfähigkeit natürlicher Sprachen beiträgt. Dieser Wandel läuft in verschiedenen Sprachmodulen nach jeweils eigenen Prinzipien ab. Schon in der Vergangenheit wurde Sprachwandel öfters mit der Vorstellung des Verfalls der deutschen Sprache verknüpft. Dies trifft beispielsweise auf die Erweiterung des deutschen Wortschatzes durch die Aufnahme von Wörtern und Wendungen aus anderen Sprachen zu, die zu Ängsten vor einer Überfremdung der deutschen Sprache führte und führt.
„Sachkenntnis“ zeigt, dass diese Ängste aktuell unbegründet sind, da der Anteil an Fremdwörtern nur bei ca. 5% liegt. Die beklagte „Anglizismenschwemme“ ist nur in Teilbereichen feststellbar. So kommen speziell in der Werbesprache Anglizismen überproportional zum Einsatz.
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Veröffentlicht: April 05, 2022|Kategorien Ratgeber|Tags: wissenschaft , vernarrtinwissen , uvkverlag , universität , selbstmanagement , ratgeber , postdoc , novitaeten , neuheiten , leseprobe , lehre , karriere , ichbinhanna , hochschulkarriere , hochschule , coaching
Für Hochschulabsolvent:innen und Promovierte gibt es eine Vielzahl spannender beruflicher Perspektiven, die sie nach ihrem Abschluss einschlagen können. Dabei stellt sich immer die Frage: Welche Richtung passt für mich? Diese Entscheidung ist nicht einfach. Das hat die #IchbinHanna-Debatte gezeigt. Viele junge Wissenschaftler:innen berichten von befristeten Verträgen und ihren damit verbundenen Sorgen.
Eine Orientierung zur Entscheidung, ob Wissenschaftskarriere oder nicht, und wenn ja, in welche Richtung, möchte dieser Roman bieten. Die Protagonistin Amisha stellt alternative Berufswege anhand von realen Beispielen vor. So erfahren die Leser:innen, welche Optionen zur Wahl stehen und welche Anforderungen jeweils gestellt werden. Zahlreiche Tools, Checklisten, Selbstanalysen und Fallbeispiele helfen dabei. Ein gleichermaßen informativer wie unterhaltsamer Ratgeberroman für Studierende, Promovierende, Post-Docs.
Leseprobe aus "Die Entscheidung. Ein Ratgeberroman über akademische Berufswege" von Reinhold Haller
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Veröffentlicht: März 28, 2022|Kategorien Medienwissenschaft|Tags: vernarrtinwissen , uvkverlag , storytelling , storyporting , reporting , pr , novitaeten , neuheiten , medienwissenschaft , medien , marketing , kommunikation , journalismus
Storytelling hat seine Stärken u. a. in der anschaulichen Vermittlung von Erfahrungswissen. Doch in der öffentlichen Kommunikation werden Narrative zunehmend manipulativ missbraucht.
Dieses Buch liefert die Storyporting-Methode: Seriöses Storytelling konvergiert mit evidenzbasiertem Reporting, woraus eine Kommunikationsform entsteht, die subjektive Wahrnehmung und Analyse verbindet. Praxisbeispiele und Tools zeigen die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten des Storyportings auf, etwa bei Änderungsprozessen in Unternehmen, Kommunen und Organisationen.
Das Buch richtet sich an Lehrende, Studierende, Funktionsträger:innen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Medien und Bildung sowie an interessierte Bürger:innen.
Im Video erklären die Autor:innen Prof. Prof. Dr. Rainer Nübel und Prof. Dr. Susanne Doppler erklären im Video den dreistufigen Prozess des Storyporting: