Martina Stemberger

Corona im Kontext: Zur Literaturgeschichte der Pandemie

ab 11,99 € inkl. MwSt.
Corona inspiriert weltweit eine ebenso intensive wie z. T. kontroverse literarische Produktion. Wie wird eine lange Tradition der Epi-/Pandemieliteratur im neuen gesellschaftlichen und medialen Kontext transformiert? Wie werden politische und wissenschaftliche Corona-Diskurse reflektiert? Diese Fragen werden anhand vielfältiger Beispiele aus verschiedenen Sprachen und Kulturen diskutiert.
Die Corona-Pandemie inspiriert weltweit eine ebenso intensive wie z. T. kontroverse literarische Produktion. Wie wird eine bis in die Antike zurückreichende Tradition der Epi-/Pandemieliteratur in einem neuen gesellschaftlichen und medialen Kontext transformiert? Wie werden politische und wissenschaftliche Corona-Diskurse, aber auch Verschwörungsnarrative reflektiert? Wie Krankheit und konkret Covid erzählen? Diese Fragen werden anhand einer Vielfalt von Beispielen aus unterschiedlichen Sprachen, Kulturen und Genres diskutiert, vom Lockdown-Tagebuch aus Frankreich bis zum deutschen Corona-Thriller, von US-Pandemielyrik bis zum russischen philosophischen Corona-Roman. Neben internationalen Bestsellern werden zahlreiche im deutschen Sprachraum noch kaum bekannte Texte präsentiert. Über Europa, die USA und Kanada hinaus kommen Autor:innen u. a. aus Lateinamerika, China und Indien zu Wort.

Inhalt:
* Intro
* „Lesen gegen die Pest?“ Die Pandemie als literarisches Ereignis
* „… delight and consolation“? Vom Unbehagen in der Corona-Literatur
* Von Contagion bis Corona World: Corona-Literatur im medialen Kontext
* Pandemie als Palimpsest: Zur Intertextualität der Corona-Literatur
* „Nur die Pest“? Ljudmila Ulickajas Eine Seuche in der Stadt
* „… what is this, some kind of plague?“ Lawrence Wrights The End of October
* Vom Schwarzen Tod zum Corona-Kapitalismus: Poetik und Politik der Pandemie
* „… the plague is timeless“? Pandemieliteratur zwischen Mythos und Medizin
* Wider die „tyranny of contingency“? Philip Roths Nemesis
* „From outer space!“ Corona-Literatur als Inter- und Konterdiskurs
* Von Homer bis Corona: Epi-/Pandemie und Religion
* „Coronapocalypse“? Zur literarischen Vermessung der Pandemie
* Zwischen Pathos und Parodie: Alberto Vázquez-Figueroas Corona-Dilogie
* „As I begin to write these lines…“: Corona in Diaristik und Chronistik
* „Dokumentieren ist das Einzige, was wir tun können“: Fang Fangs Wuhan Diary
* Von Wuhan nach Westen: Ambivalenzen des Corona-Tagebuchs
* Marie-Antoinette in der Corona-Quarantäne: Facetten einer französischen Querelle
* Im Lockdown mit Lachesis, Gregor & Co.: Éric Chevillards Sine die
* „[…] io. Tu. Lui, lei. Noi, loro“: Chiara Gamberales Come il mare in un bicchiere
* „Je vous fais une lettre…“: Zur Corona-Briefliteratur
* „Die Freiheit zu sterben“? Thea Dorns Trost
* „What is the internet but collective memory?“ Zur digitalen Memoria einer Pandemie
* „I can’t breathe“: Das Virus als politische Metapher
* Die Kunst der Inter-Kontamination: Kollektives Schreiben in der Krisenzeit
* „Coronameron3D“: Decameron-Variationen im digitalen Kontext
* „The plague is out there“: The Decameron Project
* „Man ist nun einmal betroffen von Coronen“: Mit Boccaccio nach Buchenwald
* Eine „Reise durch die Bücher zu den Krisen und den Seuchen“: Martin Meyers Corona
* „Writing now doesn’t matter anymore…“: Corona-Literatur als Metaliteratur
* „Arztroman oder Meisterwerk?“ Wim Daniëls’ Quarantaine
* „All manner of virulent things…“: Ali Smiths Summer
* Coronacomic & Co.: Zur Intermedialität der Pandemieliteratur
* Ein „Covid-19 Fairytale“ zwischen Text und Tanz: Etgar Kerets „Outside“
* Zwischen den Sprachen und Kulturen: Zur Konfiguration einer Corona-Weltliteratur
* „Corona Odyssee“: Reiseliteratur in Zeiten der Pandemie
* In elf Tagen um die Corona-Welt: Alexandre Najjars La Couronne du diable
* „What is the style of catastrophe?“ Zur Ästhetik der Pandemie (I)
* „This poem will not go viral“: Zur Poesie der Pandemie
* „The Five Stages of Epidemics“: Zur Dramatik der Pandemie
* Eine literarische Revolution? Zur viralen Post-Corona-Postmoderne
* Patho-Textualitäten: Zur Ästhetik der Pandemie (II)
* „Schwarz schwarz schwarz“: Laura van der Haars Een week of vier
* „My body’s a body bag“: Covid erzählen
* Poetiken der Viralität: Corona im Porträt
* Audiatur et altera pars: Inga Kuznecovas Iznanka
* „Showing results for: coronavirus“: Die Pandemie als Google-Protokoll
* „Je schlechter, desto besser“: Der Text als Krise, die Krise als Text
* Corona als literarisches Genre? Provisorische Conclusio


Autor:inneninformation:
PD Dr. Martina Stemberger ist Romanistin, Slawistin und Komparatistin; sie lehrt Literatur- und Medienwissenschaft an der Universität Wien.
Mehr Informationen
ISBN 978-3-89308-464-7
EAN 9783893084647
Bibliographie 1. Auflage
Seiten 119
Format kartoniert
Ausgabename 20464
Auflagenname -11
Autor:in Martina Stemberger
Erscheinungsdatum 20.12.2021
Lieferzeit 2-4 Tage

„Stemberger gelingt es, auf lediglich 119 Seiten einer stattlichen Fülle von Literatur bündig Profil zu geben. In einer Tour de Force werden Texte aus Europa, den USA, Kanada, Lateinamerika, China, Indien, Israel und dem Libanon integriert, die teils bereits hohe Bekanntheit erlangt haben wie Fang Fangs Wuhan Diary (2020).“

Wirkendes Wort 1 (2022) / 10.01.22

„Martina Stemberger liefert einen furiosen Überblick über die literarischen Verarbeitungen von Pandemien […].“

MEDIENwissenschaft / 10.01.22