Karolin Freund
Der Theatermonolog in den Schauspielen von Hans Sachs und die Literarisierung des Fastnachtspiels
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Hans Sachs gilt als der produktivste deutschsprachige Dichter des 16. Jahrhunderts. In seinen 85 Fastnachtspielen integriert er das Selbstgespräch einer Bühnenfigur, den Theatermonolog, ca. 350 Mal. Diese literarische Technik fehlt im älteren Bestand der Nürnberger Fastnachtspielüberlieferung indes gänzlich. Der Band geht der Frage nach den literarhistorischen Voraussetzungen und der kulturhistorischen Bedeutung des Theatermonologs nach. Die Analyse ausgewählter Fastnachtspielen wird u.a. von Untersuchungen der Aufführungsbedingungen in Nürnberg und des Autorschaftskonzepts von Hans Sachs umrahmt.
In der Gattungsgeschichte des Fastnachtspiels in Nürnberg begegnet das monologische Selbstgespräch einer Bühnenfigur seit den 1550er Jahren in großer Zahl in den Werken von Hans Sachs. Im älteren Bestand der Nürnberger Fastnachtspielüberlieferung fehlt die literarische Technik dagegen ganz; hier gab es nur Ansprachen ans Publikum. Der Theatermonolog darf als das markanteste Beispiel für die Literarisierung des Fastnachtspiels gelten, die die germanistische Literaturwissenschaft neben der reformatorischen Instrumentalisierung als wichtigste gattungspoetische Leistung von Hans Sachs beurteilt. Der Band gibt eine Phänomenologie dieser Literarisierung sowie eine Untersuchung ihrer literarhistorischen Voraussetzungen und ihrer kulturhistorischen Bedeutung. Dafür werden die Funktionen des Monologs im Fastnachtspiel- und Schauspielkorpus von Hans Sachs analysiert. Der Band rekonstruiert die produktionspoetische Kompetenz, auf der die Verwendung der literarischen Technik beruht, und kontextualisiert die Literarisierung des Fastnachtspiels anhand des Monologs als eines exemplarischen Phänomens bildungs- und mediengeschichtlich.
Inhalt:
Teil A: Grundlegung
1 Einleitung
2 Monolog
Teil B: Poetologiehistorische Untersuchung
1 Gattungsverständnis in der humanistischen Gelehrtenkultur
2 Gattungsverständnis von Hans Sachs
3 Tragedis und Comedis der Jahre 1527-1536
4 Tragedis und Comedis 1545-1549
5 Zusammenfassung
Teil C: Einzelanalysen ausgewählter Fastnachtspiele
1 Exemplarisches Erzählen in G 23 Der jung Kauffman Nicola
2 Figurenkonzeption in G 22 Der farendt Schuler im Paradeiß
3 Ort und Zeit in G 51 Der Ewlenspiegel mit den blinden.
4 Komik in G 40 Der Parteckensack
Teil D: Kulturhistorische Untersuchung
1 Aufführungsform und Monolog
2 Rezipient und Autor
Schluss
Literaturverzeichnis
Anhang
Autor:inneninformation:
Dr. Karolin Freund lehrt germanistische Mediävistik an der Universität Leipzig.
Inhalt:
Teil A: Grundlegung
1 Einleitung
2 Monolog
Teil B: Poetologiehistorische Untersuchung
1 Gattungsverständnis in der humanistischen Gelehrtenkultur
2 Gattungsverständnis von Hans Sachs
3 Tragedis und Comedis der Jahre 1527-1536
4 Tragedis und Comedis 1545-1549
5 Zusammenfassung
Teil C: Einzelanalysen ausgewählter Fastnachtspiele
1 Exemplarisches Erzählen in G 23 Der jung Kauffman Nicola
2 Figurenkonzeption in G 22 Der farendt Schuler im Paradeiß
3 Ort und Zeit in G 51 Der Ewlenspiegel mit den blinden.
4 Komik in G 40 Der Parteckensack
Teil D: Kulturhistorische Untersuchung
1 Aufführungsform und Monolog
2 Rezipient und Autor
Schluss
Literaturverzeichnis
Anhang
Autor:inneninformation:
Dr. Karolin Freund lehrt germanistische Mediävistik an der Universität Leipzig.
ISBN | 978-3-7720-8665-6 |
---|---|
EAN | 9783772086656 |
Bibliographie | 1. Auflage |
Seiten | 322 |
Format | kartoniert |
Ausgabename | 38665-1 |
Auflagenname | -11 |
Autor:in | Karolin Freund |
Erscheinungsdatum | 10.12.2018 |
Lieferzeit | 2-4 Tage |
„Mit dieser Studie wird eine Lücke nicht nur in der Sachs- bzw. Fastnachtspielforschung, sondern auch in unserem Wissen um die Aneignung des antiken Literaturerbes geschlossen und zugleich werden neue, weiterführende Ansätze eröffnet, die hoffentlich aufgegriffen werden, um auf andere frühneuzeitliche Autoren und Erscheinungen angewandt zu werden.“
Jahrbuch für Internationale Germanistik Heft 1 / 2020 / 10.08.20