Hermann Gätje, Sikander Singh

Europadiskurse in der Gegenwartsliteratur des vergangenen Jahrzehnts

ab 63,99 € inkl. MwSt.
In der vergangenen Dekade war die Idee der europäischen Integration zunehmender Kritik ausgesetzt. Nationalistische Bestrebungen haben in den meisten Ländern der Europäischen Union an Akzeptanz gewonnen.
Der Band erkundet Möglichkeiten und Bedingungen des Diskurses über Europa in der Literatur. Literarische Texte spiegeln unterschiedliche Europa-Erfahrungen. Einerseits wird das tägliche Leben vieler Menschen von der europäischen Politik bestimmt, andererseits werden Migrationserfahrungen von Menschen, die innerhalb Europas ihre Lebensorte wechseln oder nach Europa flüchten, thematisiert.
In der vergangenen Dekade war die Idee der europäischen Integration zunehmender Kritik ausgesetzt. Nationalistische Bestrebungen haben in den meisten Ländern der Europäischen Union an Akzeptanz gewonnen, was sich schließlich im Austritt eines der großen Staaten, dem Vereinigten Königreich (2016/20), manifestierte. Der Band erkundet Möglichkeiten und Bedingungen des Diskurses über Europa in der Literatur der letzten Jahre. Ein Augenmerk liegt dabei auf divergenten Perspektiven: Literarische Texte spiegeln unterschiedliche Europa-Erfahrungen. Es finden sich Verarbeitungen unmittelbarer Erlebnisse von Menschen, die aus Regionen an Grenzen stammen und deren tägliches Leben dadurch von der europäischen Politik bestimmt ist. Auf einer anderen Ebene thematisieren Texte zunehmend Migrationserfahrungen von Menschen, die innerhalb Europas ihre Lebensorte wechseln oder nach Europa flüchten.


Inhalt:
Vorwort

Corina Erk, Bamberg
Von literarischen Europa-Ideen des 20. Jahrhunderts für Gegenwart und Zukunft lernen? Die Beispiele Hugo von Hofmannsthal und Stefan Zweig

Caren Bea Henze, Freiburg im Breisgau
Grenzüberschreitende literarische Aushandlungsversuche in Kontroversen um das erinnerungskulturelle Erbe Europas. Christiane Hoffmanns Alles, was wir nicht erinnern (2022)

Annabelle Jänchen, Ústí nad Labem
Europa und Familienromane. Interkulturelles Erzählen bei Nino Haratischwili und Sabrina Janesch

Paola Quadrelli, Mailand
Von Brandenburg nach Brüssel. Gedanken über die Europäische Union anhand von Juli Zehs Roman Unterleuten

Hermann Gätje, Saarbrücken
„Die Hölle hat in Europa eine Pause gemacht“. Perspektiven auf die Friedensjahre im Europa der Nachkriegszeit in Emine Sevgi Özdamars Roman Ein von Schatten begrenzter Raum

Sikander Singh, Saarbrücken
Gegenwart und Zukunft Europas in Christoph Ransmayrs Roman Der Fallmeister

Anne-Rose Meyer, Wuppertal
‚Europa‘ in Romanen Yoko Tawadas

Ewout van der Knaap, Utrecht
Mnemotopisches Schreiben. Zu Robert Menasses Roman Die Erweiterung

Marco Maffeis, Wuppertal
Das Europa der zwei Geschwindigkeiten in Nina Yargekovs Roman Double nationalité

Jasmina Đonlagić Smailbegović, Tuzla
Einheit in Vielfalt. Zur Europa-Utopie in Saša Stanišićs Roman Herkunft


Autor:inneninformation:
Dr. Hermann Gätje ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass an der Universität des Saarlandes.
Prof. Dr. Sikander Singh lehrt Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität des Saarlandes und ist Leiter des Literaturarchivs Saar-Lor-Lux-Elsass.
Mehr Informationen
ISBN 978-3-7720-8794-3
EAN 9783772087943
Bibliographie 1. Auflage
Seiten 156
Format kartoniert
Höhe 220
Breite 150
Ausgabename 38794-1
Auflagenname -11
Herausgeber:in Hermann Gätje, Sikander Singh
Erscheinungsdatum 23.09.2024
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