Marek Konopka, Eric Fuß

Genitiv im Korpus

Untersuchungen zur starken Flexion des Nomens im Deutschen
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Grammatische Variation, bei der verschiedene Formen miteinander konkurrieren, stellt eine Herausforderung für die Grammatikforschung dar. Die vorliegende Doppelstudie entwickelt neue, empirische Zugänge zu dieser Problematik. Basierend auf einer Datenbank von über sieben Millionen Genitivbelegen wird mit statistischen Methoden die Distribution von Genitivvarianten (z. B. des Zwanges und des Zwangs oder des Irak und des Iraks) untersucht. Dabei werden die Hypothesen der bisherigen Forschung evaluiert und sprachliche und außersprachliche Faktoren als ein komplexes Gesamtsystem modelliert.
Die Beschreibung und Modellierung grammatischer Variation, d.h. von Instanzen, in denen eine Funktion oder Bedeutung durch mehrere, miteinander konkurrierende Formtypen ausgedrückt werden kann, stellt eine Herausforderung sowohl für Grammatikographie als auch Grammatiktheorie dar. Die vorliegende Doppelstudie zur starken Genitivflexion und ihrem Wegfall entwickelt neue korpusorientierte Zugänge zu dieser Problematik. Auf große Mengen von Genitivbelegen angewandte quantitative und inferenzstatistische Methoden ermöglichen nicht nur eine detaillierte und empirisch fundierte Beschreibung der Distribution der einschlägigen Markierungsvarianten (-s, -es, -ens, -Ø, Apostroph wie in Wortes, Kerls, Herzens, [des] Barock, Brahms'). Sie sind auch das geeignete Instrumentarium, die Hypothesen der bisherigen Forschung zu evaluieren und die zahlreichen Einflussfaktoren präzise zu hierarchisieren, um einem konsistenten Gesamtmodell der Variation näher zu kommen. In diesem sind die bisher wenig beachteten Einflussgrößen 'Frequenz' und 'Integrationsgrad' des Nomens an "Schaltstellen" zu positionieren.

Inhalt:
Vorwort
Kapitel 1: Einführung

1.1 Untersuchungsrahmen
1.2 Das Phänomen
1.3 Variationsfaktoren in der Forschung
1.5 Verteilung und Klassifizierung der Varianten
und Aufbau der Studie

Kapitel 2: Endungsvariation (von Marek Konopka)
2.1 Stand der Forschung zur Endungsvariation
2.2 Resultierende Forschungsfragen
2.3 Datenüberblick, Konzeption der Variationsfaktoren und
Vorgehensweise
2.4 Starke Faktoren und "invariante" Nomina
2.5 Schwache Faktoren und "frei" variierende Nomina
2.6 Zusammenfassung und abschließende Bemerkungen

Kapitel 3: Endungslose Genitive (von Eric Fuß)
3.1 Stand der Forschung zu endungslosen Genitiven
3.2 Anmerkungen zur Datengrundlage und Methodik
3.3 Normgerechte Formen der Endungslosigkeit
3.4 Nicht-normgerechte Formen der Endungslosigkeit
3.5 Zusammenfassung und abschließende Bemerkungen

Kapitel 4: Das Gesamtbild
Methodische Aspekte
Linguistische Generalisierungen

Literatur
Anhang


Autor:inneninformation:
Dr. Marek Konopka ist Leiter des Projekts Korpusgrammatik am Institut für Deutsche Sprache in Mannheim. Er ist spezialisiert auf Untersuchungen zur Morphologie und Syntax des Deutschen sowie auf Fragen des methodischen Designs korpusorientierter Grammatikstudien.

PD Dr. Eric Fuß ist Mitarbeiter im Projekt Korpusgrammatik am Institut für Deutsche Sprache in Mannheim. Die Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Arbeit liegen in den Bereichen Syntax, Morphologie, Sprachwandel und Sprachvariation.
Mehr Informationen
ISBN 978-3-8233-8024-5
EAN 9783823380245
Bibliographie 1. Auflage
Seiten 283
Format kartoniert
Höhe 230
Breite 155
Ausgabename 18024-1
Auflagenname -11
Autor:in Marek Konopka, Eric Fuß
Erscheinungsdatum 04.04.2016
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