Julia Borst, Wolfgang Asholt, Christian Papilloud, Andreas Gelz, Hans-Manfred Bock

Gewalt und Trauma im haitianischen Gegenwartsroman

Die Post-Duvalier-Ära in der Literatur
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Die Studie setzt sich mit der Fiktionalisierung der Gewalterfahrung der haitianischen Gesellschaft nach dem Sturz der Duvalier-Diktatur im Jahr 1986 auseinander. Sie fragt nach der erinnerungsstiftenden Funktion des zeitgenössischen haitianischen Romans, der die ausufernde Gewalt im symbolischen Raum der Fiktion über ein Narrativ des Traumas erfahrbar macht und sie so im kollektiven Gedächtnis bereithält. Das Buch richtet sich an Leser, die sich für haitianische bzw. karibische Literatur, Gewalt / Trauma in der Literatur bzw. postkoloniale Fragestellungen interessieren und stellt eine der wenigen bestehenden Monografien zur zeitgenössischen Literatur aus Haiti dar.
Auch wenn die Hoffnungen nach dem Sturz der repressiven Duvalier-Diktatur 1986 groß waren, hielten die politisch-gesellschaftlichen Auseinandersetzungen in der Post-Duvalier-Ära an und Haiti versank erneut in Gewalt. Trotz einer beachtlichen Zahl an Romanen zur Thematik wurde der haitianischen Literatur als Ort der kulturellen Verhandlung dieser Erfahrung von der Forschung bislang kaum Aufmerksamkeit zuteil. Als eine der wenigen bestehenden Monografien zum zeitgenössischen haitianischen Roman schließt die Studie diese Lücke. Vor der Folie einer kritischen Bestandsaufnahme der Diskurse über Gewalt in Haiti wird erörtert, wie die verstörende Erfahrung von Gewalt in Rue des pas-perdus (1996) von Lyonel Trouillot und La couleur de l’aube (2008) von Yanick Lahens narrativ inszeniert wird. Die Studie arbeitet die erinnerungsstiftende Funktion von Literatur heraus, die die ausufernde Gewalt im symbolischen Raum der Fiktion über ein Narrativ des Traumas erfahrbar macht und sie so im kollektiven Gedächtnis bereithält. Zudem wird aufgezeigt, wie über die Literatur zum einen gesellschaftliche Aufarbeitungsprozesse angeregt und zum anderen aus der Perspektive einer marginalisierten Kultur einseitige Stigmatisierungen subversiv aufgebrochen werden können.

Autor:inneninformation:
Dr. Julia Borst ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften der Universität Bremen. Dr. Julia Borst ist Trägerin des Heinz Maier-Leibnitz-Preises 2021.
Mehr Informationen
ISBN 978-3-8233-6916-5
EAN 9783823369165
Bibliographie 1. Auflage
Seiten 301
Format kartoniert
Ausgabename 16916
Auflagenname -11
Herausgeber:in Wolfgang Asholt, Christian Papilloud, Andreas Gelz, Hans-Manfred Bock
Autor:in Julia Borst
Erscheinungsdatum 17.06.2015
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