Johannes Reich

Heiligkeit und Gottes Beistand

Ein moraltheologischer Blick auf die Ethikvorlesungen und die Religionsschrift Immanuel Kants
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An Kant scheiden sich in der katholischen Theologie die Geister: Den einen gilt er als Galionsfigur einer willkommenen Autonomie-Ethik, den anderen als Gegner der christlichen Morallehre. Die Studie bringt in diese Diskussion einen weiteren Aspekt ein, indem sie rekonstruiert, wie Kant die moralische Relevanz der christlichen Religion bestimmt. In den Ethikvorlesungen und der Religionsschrift stößt sie auf den Zusammenhang zwischen dem Streben nach moralischer Vollkommenheit („Heiligkeit“) und „Gottes Beistand“ und die dabei auftretenden Differenzen zu theologischen Auffassungen der Gnade.
An Kant scheiden sich in der katholischen Moraltheologie die Geister: Den einen gilt er als Galionsfigur einer willkommenen Ethik der Autonomie, den anderen als Vorläufer einer Infragestellung der theologischen Ethik. Die Studie bringt in diese Diskussion einen weiteren Aspekt ein, indem sie rekonstruiert, wie Kant die Relevanz der christlichen Religion für das moralische Selbstverständnis des Menschen bestimmt. In der Analyse der Religionsschrift und der neueren Quellen zu den Ethikvorlesungen zeigt sie auf, dass „Religion“ für Kant nicht nur für die Lehre vom höchsten Gut, d. h. bezüglich des Resultats der moralischen Praxis, von Bedeutung ist. Vielmehr werfen auch die Mängel beim Streben nach moralischer Vollkommenheit („Heiligkeit“) für ihn die Frage auf, inwiefern der Mensch die Unterstützung durch einen göttlichen „Beistand“ benötigt. Die Studie kommt am Ende der Textanalysen zu dem doppelten Ergebnis, dass Kants moralphilosophische Gnadenlehre durch innere Aporien belastet ist und markante
Differenzen zu theologisch-ethischen Grundbestimmungen der Gnade aufweist.


Inhalt:
1 Kant und die katholische Moraltheologie
2 Die Religionsschrift im Spiegel verschiedener
Interpretaonen
3 Die Relevanz von Religion in den Vorlesungen zur Ethik
4 Die Religionsschrift und die Theorie von Gottes
Beistand bei der Besserung des Menschen
5 Zusammenfassung der Ergebnisse

Autor:inneninformation:
Johannes Reich hat an der Katholisch-Theologischen Fakultät Tübingen im Fach Theologische Ethik /
Moraltheologie promoviert. Er ist in der Leitung von kirchlichen Einrichtungen und Diensten täg.
Mehr Informationen
ISBN 978-3-7720-8675-5
EAN 9783772086755
Bibliographie 1. Auflage
Seiten 378
Format kartoniert
Ausgabename 38675
Auflagenname -11
Autor:in Johannes Reich
Erscheinungsdatum 13.05.2019
Lieferzeit 2-4 Tage

„in methodisch überzeugender und inhaltlich durchweg inspirierender Weise aus der Religionsschrift und den Ethikvorlesungen extrahierte Gnadenlehre Kants“

Theologische Revue 118 (2022) / 12.01.21

„Der unbestreitbare Verdienst seiner Studie liegt indessen darin, gezeigt zu haben, dass Kants Religionsschrift das Interesse der Theologie nicht so sehr wegen des darin vertretenen Autonomiegedankens oder wegen seiner Weiterentwicklung der Lehre vom höchsten Gut verdient, sondern wegen der Auseinandersetzung mit dem Problem des göttlichen Beistands.“

Theologie und Philosophie 95,1 (2020) / 29.08.19