Max Graff

Literarische Dimensionen der Menschenwürde

Exemplarische Analysen zur Bedeutung des Menschenwürdebegriffs in der deutschsprachigen Literatur seit der Frühaufklärung
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Der für den heutigen Wertekanon zentrale Begriff der Menschenwürde wird zwar kontrovers diskutiert, bleibt aber unscharf. Die Literatur – als Medium, das in der Uneindeutigkeit und in der Doppelbödigkeit erst seine vollen Sinnpotentiale entfaltet – pflegt spätestens seit der Frühaufklärung einen eigenen Menschenwürdediskurs, der nicht bloß außerliterarische Argumentationen reproduziert, sondern die Frage nach der Menschenwürde auf eigene Weise, mit genuin literarischen Mitteln, beantwortet. Die Studie zeichnet die bislang vernachlässigten literarischen Dimensionen der Menschenwürde nach, anhand eines breiten Textcorpus, das von der Frühaufklärung bis in die Gegenwart reicht und u. a. Texte von Gottsched, Schiller, Kotzebue, Büchner, Benn, P. Weiss, Schlink, Jelinek und von Schirach beinhaltet.
Der für den heutigen Wertekanon zentrale, durch eine reiche Begriffsgeschichte vorbelastete Begriff der Menschenwürde wird zwar in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen intensiv und kontrovers diskutiert, bleibt aber unscharf. Die Literatur – als Medium, das in der Uneindeutigkeit und in der Doppelbödigkeit erst seine vollen Sinnpotentiale entfaltet – pflegt spätestens seit der Frühaufklärung einen eigenen Menschenwürdediskurs, der nicht bloß außerliterarische Argumentationen reproduziert, sondern die Frage nach der Menschenwürde auf eigene Weise, mit genuin literarischen Mitteln, beantwortet und dabei häufig das ex negativo-Verfahren wählt. Die Studie zeichnet die bislang vernachlässigten literarischen Dimensionen der Menschenwürde nach, anhand eines breiten Textcorpus, das von der Frühaufklärung bis in die Gegenwart reicht und sowohl poetologische als auch literarische Texte von Gottsched, Lessing, Schiller, Kotzebue, Büchner, Holz / Schlaf, Heym, Benn, Seghers, Remarque, P. Weiss, Brecht, Schlink, Jelinek, von Schirach u. a. beinhaltet.

Inhalt:
Prolog: Die Menschenwürde als ästhetisches Problem – Ferdinand von Schirachs Terror (2015)

A. Einleitung
I. Menschenwürde – Annäherung an einen unscharfen Begriff
II. Facetten des Menschenwürdebegriffs
III. Menschenwürde als ästhetisches Problem – Zu Vorgehen, Korpus und Erkenntnisziel
IV. Terminologische Zwischenbemerkungen
V. Menschenwürde und die Schöne Literatur – Forschungsüberblick

B. Literarische Dimensionen der Menschenwürde: Exemplarische Analysen
I. „Was sich vor mich nicht schickt, das werd ich auch nicht tun“ – Die Menschenwürde in Gottscheds Sterbender Cato (1732)
II. Die Menschenwürde als idealisches Ziel des Menschengeschlechts und als Auftrag der Literatur (1750-1810)
III. „Sage mir Bruder, hältst du deine Sklaven für Menschen?“ – Die Menschenwürde in August von Kotzebues Die Negersklaven (1794)
IV. Die Menschenwürde im Werk Georg Büchners
V. Die Menschenwürde und die Literatur des Naturalismus
VI. Die Menschenwürde und die Literatur des Expressionismus
VII. Die Menschenwürde und die Literatur über Nationalsozialismus und Holocaust
VIII. Die Ästhetik der Entwürdigung und der Würdelosigkeit: Die Menschenwürde in ausgewählten Texten Elfriede Jelineks

C. Zusammenschau: Literarische Dimensionen der Menschenwürde – Zehn Thesen zum Verhältnis von Menschenwürde und Literatur

D. Siglen und Literaturverzeichnis

Autor:inneninformation:
Max Graff ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Forschungsstelle Theologenbriefwechsel der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
Mehr Informationen
ISBN 978-3-7720-8634-2
EAN 9783772086342
Bibliographie 1. Auflage
Seiten 520
Format gebunden
Ausgabename 38634-1
Auflagenname -11
Autor:in Max Graff
Erscheinungsdatum 04.12.2017
Lieferzeit 2-4 Tage