Mehrsprachige kommunikative Kompetenz durch Interkomprehension
Eine explorative Fallstudie zu romanischer Mehrsprachigkeit aus der Sicht deutschsprachiger Studierender
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Diese Fallstudien stellen eine empirische Untersuchung von interkomprehensiven Lernprozessen dar. Unter Interkomprehension versteht man die Fähigkeit, bisher nicht gelernte Sprachen auf der Basis von Vorkenntnissen verstehen zu können. Die Studie beleuchtet die interkomprehensiven Interaktionen deutschsprachiger Romanistikstudierender, die auf einer webbasierten Plattform (www.galanet.eu) mit romanophonen Muttersprachlern an einem Projekt arbeiteten. Arbeitssprachen des Projekts sind Spanisch, Französisch, Portugiesisch, Italienisch und Rumänisch. Im Zentrum der Arbeit steht die Frage, wie die Forschungsteilnehmenden die interkomprehensionsbasierte Mehrsprachigkeit erleben und welche Rückwirkungen sich daraus für die Ausbildung ihrer mehrsprachigen Kompetenz ergeben. Die Studie basiert auf einem qualitativen Design. Durch die Analyse von Forums- und Chatnachrichten, Lernprotokollen, Sprachlernbiographien und Interviews konnten Chancen und Grenzen interkomprehensiven Lernens aus der Sicht der Studierenden ermittelt werden.
Die durchgeführten Fallstudien sind im Bereich der Mehrsprachigkeitsdidaktik situiert. Im Zentrum stehen die interkomprehensiven Erfahrungen deutschsprachiger Romanistikstudenten, die gemeinsam mit romanophonen Muttersprachlern auf der webbasierten Plattform Galanet (www.galanet.eu) an einem Projekt arbeiteten und dabei in einer (oder mehreren) romanischen Sprachen kommunizierten. Unter Interkomprehension versteht man die Fähigkeit, bisher ungelernte Sprachen auf der Basis von Vorkenntnissen verstehen zu können. Interkomprehensive Lehr-/Lernverfahren eignen sich nicht nur zur Herausbildung von mehrsprachiger Kompetenz, sondern auch zur Förderung von Sprachlernkompetenz, d.h. die Fähigkeit, sich fremde Sprachen selbständig anzueignen. Die forschungsleitende Frage lautete: Wie erleben deutschsprachige Studierende die interkomprehensionsbasierte Mehrsprachigkeit in der Interaktion mit ihren romanophonen Kommunikationspartnern und welche Rückwirkungen ergeben sich daraus für die Ausbildung ihrer mehrsprachigen Kompetenz? Forschungsmethodisch wurde ein qualitatives Design zugrunde gelegt, das ein multimethodisches Vorgehen vorsah. Folgende Datensätze liegen vor: Sprachdaten aus Forum und Chats, Lernprotokolle, Sprachlernbiographien sowie leitfadengestützte Interviews. Es konnte herausgearbeitet werden, dass das mehrsprachige Setting den Erwerb mehrsprachiger Kompetenz fördert, da interkomprehensionsbasierte Interaktionen ein Ausgangspunkt für sprachbezogene, interkulturelle und lernbezogene Reflexionen sein können.
Inhalt: 1. Ausgangslage und Erkenntnisinteresse 2. Mehrsprachige kommunikative Kompetenz 3. Förderung mehrsprachiger kommunikativer Kompetenz durch Interkomprehension 4. Forschungsdesign 5. Datenanalyse und Auswertung 6. Einzelfalldarstellungen 7. Fallübergreifende Zusammenschau 8. Fazit und Ausblick 9. Literaturverzeichnis 10. Anhang
Autor:inneninformation: Nach ihrem Lehramtsstudium war Tanja Prokopowicz von 2009-2014 als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Justus-Liebig-Universität Gießen, Arbeitsbereich Didaktik der romanischen Sprachen und Kulturen, tätig. Als Stipendiatin der Herbert und Ingeborg Christ-Stiftung für das Lehren und Lernen fremder Sprachen führte sie ein Forschungsprojekt zum Thema „Mehrsprachige kommunikative Kompetenz durch Interkomprehension. Eine explorative Fallstudie zu romanischer Mehrsprachigkeit aus der Sicht deutschsprachiger Studierender“ durch. Derzeit ist Tanja Prokopowicz Lehrerin im Vorbereitungsdienst mit den Fächern Englisch und Französisch an einem Gießener Gymnasium.
„Die Studie beindruckt und überzeugt durch den fundierten Bezug zu den Forschungsergebnissen
für alle relevanten Forschungsfragen.“
ZRomSD 13,1 (2019) / 27.08.19
„[Eine] durchaus als zukunftsweisend einzustufende Forschungsarbeit. [...] Die sehr ausführliche Bilanz [...], die Prokopowicz im letzten Kapitel ihrer Dissertation zieht, belegt erneut die hohe Transparenz und kritische Reflexion ebenso wie den Erkenntnisreichtum dieser Studie. [....] Die (in Teilen interdisziplinäre) Anschlussfähigkeit der vorliegenden Fallstudie steht hier außer Frage. Darüber hinaus sollte sie aber als dringender Aufruf für die Erweiterung und Passung der Ausbildung von Fremdsprachenlehrkräften sowie für die Überarbeitung bildungspolitischer Vorgaben verstanden werden.“