Iris Bräuning

Relativsatzstrategien im Alemannischen

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Im Gegensatz zu Standardsprachen verfügen Dialekte selten über ein niedergeschriebenes Regelwerk, eine Grammatik. Dabei sind Dialekte nicht weniger „grammatisch“. Die Erforschung von Dialekten, also genetisch eng miteinander verwandten Sprachen, ihren lautlichen, lexikalischen und grammatischen Unterschieden zueinander, liefert aber wichtige Erkenntnisse über das „System Sprache“. Untersucht werden diese Unterschiede im Vergleich zur Standardsprache und innerhalb der Varianten eines Sprachraums. Auch historische Sprachstufen werden in die Datenerhebung und Analyse miteinbezogen. Die vorliegende Studie befasst sich mit dem grammatischen System, der Syntax des Alemannischen. Basierend auf einer standardisierten Datenerhebung, durch Befragung von Dialektsprecher*innen in der deutschsprachigen Schweiz, in Vorarlberg (Österreich), im Elsass (Frankreich) und den alemannischen Sprachgebieten in Baden-Württemberg werden gezielt die grammatischen Unterschiede von Relativsätzen zunächst systematisch erfasst und anschließend analytisch untersucht.
Im Gegensatz zu Standardsprachen verfügen Dialekte selten über ein niedergeschriebenes Regelwerk, eine Grammatik. Dabei sind Dialekte nicht weniger „grammatisch“. Die Erforschung von Dialekten, also genetisch eng miteinander verwandten Sprachen, ihren lautlichen, lexikalischen und grammatischen Unterschieden zueinander, liefert aber wichtige Erkenntnisse über das „System Sprache“. Untersucht werden diese Unterschiede im Vergleich zur Standardsprache und innerhalb der Varianten eines Sprachraums. Auch historische Sprachstufen werden in die Datenerhebung und Analyse miteinbezogen. Die vorliegende Studie befasst sich mit dem grammatischen System, der Syntax des Alemannischen. Basierend auf einer standardisierten Datenerhebung, durch Befragung von Dialektsprecher*innen in der deutschsprachigen Schweiz, in Vorarlberg (Österreich), im Elsass (Frankreich) und den alemannischen Sprachgebieten in Baden-Württemberg werden gezielt die grammatischen Unterschiede von Relativsätzen zunächst systematisch erfasst und anschließend analytisch untersucht.

Inhalt:
1 Relativsatzstrategien im Alemannischen
1.1 Das Alemannische
1.2 Die Vorhersagen der Zugänglichkeitshierarchie/Noun Phrase Accessibility
Hierachy
1.3 Relativsatzstrategien in anderen (europäischen) Sprachen
1.4 Relativsätze in den Varietäten des Alemannischen
1.5 Die Strategien
1.6 Die Partikel wo
1.7 Syntax der Partikelstrategie mit wo – Bisherige Ansätze
1.8 Syntax der Relativsätze
1.9 Zusammenfassung/Ausblick
2 Datenerhebung: Eine systematische Befragung von Dialektsprechern im
Alemannischen 55
2.1 SynAlm: Die Methodik der Datenerhebung
2.2 Variablen der Datenerhebung
2.3 Fragebogendesign
2.4 Dokumentation der Datenauswertung
2.5 Relativsatzeinleiter im Alemannischen
2.6 Die Relativsatzstrategien
2.7 Freie Wahl des Relativsatzeinleiters
2.8 Distribution Relativpronomen oder Partikel bei Unterscheidung appositiv/
restriktiv
2.9 Distribution Relativpronomen oder Partikel bei Variation am externen
Determinierer
2.10 Operatoren, Personalpronomen und abstrakte DPs als Kopfnomen
2.11 Relativsätze mit resumptiven Pronomen
3 Typologie der Relativsatzstrategien des Alemannischen 109
3.1 Relativierung von SU- und DO-Positionen
3.2 Relativierung von obliquen Positionen
3.3 Die Partikelstrategie
3.4 Strategie mit d-Relativpronomen
3.5 Die d+w-Strategie
3.6 Resumptivpronomen
3.7 Pronominaladverbien
3.8 Primär- und Sekundärstrategien im Alemannischen
3.9 Kasus im Alemannischen
3.10 Zur Rolle der Resumptivpronomen
3.11 Zusammenfassung
3.12 Weitere Relativsatzeinleiter im Alemannischen
3.13 Variation und Wandel im Paradigma der Relativsatzeinleiter
4 Syntax alemannischer Relativsatzstrategien
4.1 Die Unterscheidung appositiv/restriktiv
4.2 Die Unterscheidung appositiv/restriktiv in alemannischen Relativsätzen
4.3 Deskriptive Relativsätze
4.4 Lokalitätse_ekte im Alemannischen
4.5 Bindung und Rekonstruktion im Alemannischen
4.6 Diskussion
4.7 HIA oder HEA im Alemannischen – Was wird bewegt?
4.8 Zusammenfassung
5 Variation als Partieller Spell-Out – ein neuer Ansatz 239
5.1 Syntaktischer Status der Partikel wo
5.2 Die Analyse
5.3 Partieller Spell-Out: Der Ansatz von Hladnik (2015)
5.4 Zur Syntax von d-Wörtern
5.5 Konsequenzen aus Wiltschko (1998) für die Syntax und Semantik von
Relativpronomen
5.6 Partieller Spell-Out im Alemannischen – Die Analyse im Detail
5.7 Variation und Optionalität in der Syntax des Alemannischen
6 Schlussfolgerungen


Autor:inneninformation:
Iris Bräuning hat an der Universität Konstanz theoretische Sprachwissenschaft (BA) und Germanistische Linguistik (MA) studiert.
Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin im DFG-Forschungsprojekt „Syntax des Alemannischen“ an der Universität Konstanz und hat 2018 zum Thema „Relativsatzstrategien im Alemannischen“ promoviert.
Mehr Informationen
ISBN 978-3-8233-8356-7
EAN 9783823383567
Bibliographie 1. Auflage
Seiten 372
Format kartoniert
Ausgabename 18356
Auflagenname -11
Autor:in Iris Bräuning
Erscheinungsdatum 28.09.2020
Lieferzeit 2-4 Tage

„Der Autorin gelingt es, die Relativsatzstrategien im Alemannischen empirisch zu dokumentieren und diese syntaxtheoretisch einzuordnen. Für die Untersuchung von Relativsatzanschlüssen in Nichtstandardvarietäten des Deutschen bildet Bräunings Studie daher ein wichtiges Teilstück.“

Muttersprache 132,2 (2022) / 16.04.21