Monika Schwarz-Friesel

Toxische Sprache und geistige Gewalt

Wie judenfeindliche Denk- und Gefühlsmuster seit Jahrhunderten unsere Kommunikation prägen
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Judenfeindschaft und Sprache stehen seit zweitausend Jahren in einer untrennbaren Symbiose. Das Gift judenfeindlichen Denkens und Fühlens ist Teil unserer Kultur, und antisemitische Sprachgebrauchsmuster sind tief in unser kommunikatives Gedächtnis eingeschrieben. Auf diese Weise sorgen sprachliche Antisemitismen dafür, dass judenfeindliche Stereotype von Generation zu Generation weitergegeben werden. Der Band macht diesen Zusammenhang anhand authentischer Beispiele anschaulich und verständlich. Er deckt die toxischen Sprachstrukturen mit ihrer Wirkung auf das kollektive Bewusstsein auf und weist auf die dringende Notwendigkeit eines sensiblen und geschichtsbewussten Sprachgebrauchs hin.
Jüdinnen und Juden sind nicht nur mit physischer, sondern auch mit geistiger Gewalt konfrontiert: Diese äußert sich durch explizite Hassrede ebenso wie durch harmlos anmutende Muster der Alltagssprache. Judenfeindschaft und Sprache stehen seit zweitausend Jahren in einer untrennbaren Symbiose. Das Gift judenfeindlichen Denkens und Fühlens ist Teil unserer Kultur, und antisemitische Sprachgebrauchsmuster sind tief in unser kommunikatives Gedächtnis eingeschrieben. Auf diese Weise sorgen sprachliche Antisemitismen dafür, dass judenfeindliche Stereotype von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Der Band macht diesen Zusammenhang anhand authentischer Beispiele anschaulich und verständlich. Er deckt die toxischen Sprachstrukturen mit ihrer Wirkung auf das kollektive Bewusstsein auf und weist auf die dringende Notwendigkeit eines sensiblen und geschichtsbewussten Sprachgebrauchs hin.


Inhalt:
1 Von einem Gift, das die Köpfe vernebelt und die Seelen mit Hass verdunkelt
2 Sprache als Weltenerschafferin und Menschenzerstörerin
3 Das geistige Gift Judenhass und seine Grundsubstanz
4 Am Anfang war das Wort: Die Sprache brachte den Judenhass in die Welt
5 Gebildete und aufgeklärte Judenfeindschaft
6 Judenfeindliche Topoi als Stilmittel
7 Indirekte Sprechakte: Jemand sagt X, meint aber erkennbar Y
8 'Juden und Deutsche'
9 Schweigen und Verschweigen als antisemitische Sprachhandlungen
10 „Es ist doch nur so dahingesagt und nicht böse gemeint“: 'Du Jude!' als Schimpfwort und andere
alltagstaugliche Antisemitismen
11 Israelbezogener Antisemitismus und das Mantra seiner Strohmann-Abwehr
12 Euphemismen und ihre Verschleierungsfunktionen
13 Wenn die Sprache versagt: Die Einsamkeit der jüdischen Trauer und warum der Bundestag
hätte weinen müssen
14 „Den blinden und verstockten Juden helfen“: Ratschläge und Moralpredigten vom Podest der hohen Moral
15 „Gestern die Juden, heute …“: Multifunktionale NS-Vergleiche und falsche Analogien als Sprachkonstruktionen, die in die Irre führen
16 'Jews are News' und 'Bad Jews are Good News': Massenmedien und ihre toxischen Narrative
17 Wo die Meinungsfreiheit enden und die Verantwortung anfangen sollte

Bibliografie
Personenregister

Autor:inneninformation:
Monika Schwarz-Friesel ist eine international führende Expertin auf dem Gebiet Antisemitismus und Sprache. Seit 2010 hat sie den Lehrstuhl für Linguistik am Institut für Sprache und Kommunikation der TU Berlin inne. Zu ihren Buchpublikationen gehören mehrere Standardwerke, u.a. Die Sprache der Judenfeindschaft im 21. Jahrhundert (mit Jehuda Reinharz, 2013, engl. Ausgabe 2017), Sprache und Emotion, Semantik (6. Auflage) und Judenhass im Internet. Sie ist Kuratoriumsvorsitzende der Leo-Trepp-Stiftung und Mitglied der Simon-Wiesenthal-Preis-Jury sowie des wissenschaftlichen Beirats der Antisemitism Studies (USA) und des Journal of Contemporary Antisemitism (UK).
Mehr Informationen
ISBN 978-3-89308-466-1
EAN 9783893084661
Bibliographie 1. Auflage
Seiten 228
Format kartoniert
Höhe 185
Breite 120
Ausgabename 20466-1
Auflagenname -11
Autor:in Monika Schwarz-Friesel
Erscheinungsdatum 27.06.2022
Lieferzeit 2-4 Tage

„Dieses Taschenbuch sollte [...] unseren Richtern, Staatsanwälten, Lehrern und Polizisten in die Hand gegeben werden, damit sie an praktischen Beispielen Judenhass erkennen können, auch wenn dieser - wie in letzter Zeit so oft - maskiert kommt. Allen Menschen, die unseren demokratischen Rechtsstaat bejahen, kann ich mit gutem Gewissen dieses Taschenbuch empfehlen.“

Illustrierte Neue Welt 3 (2022) / 27.06.22

„Eine besondere Stärke des Buches ist die Fülle von Beispielen, an denen sich die verhängnisvolle Mischung von antijüdischem Vorurteil, aversiven Reflexen und Bagatellisierung von Juden- und Israelfeindschaft ablesen lässt.“

Jüdische Allgemeine / 28.07.22

„Fazit also: dringend lesen, nachdenklich(er) werden – und darüber reden!“

gabal.de / 03.08.22

„Es ist ein Buch, das jeder lesen sollte. Jeder Politiker, Kurator und Musikmanager.“

hagalil.com, 27. Juni 2022 / 15.06.22

„Monika Schwarz-Friesel schließt nicht nur eine lange klaffende Forschungslücke zur Frage, wie Judenfeindschaft tradiert und reproduziert wird, sie ebnet auch neuen Überlegungen zur Gegensteuerung den Weg. Mehr kann man von einer exzellenten wissenschaftlichen Studie nicht verlangen.“

SPME vom 05.12.2022 / 27.01.23