Klaus Grübl

Varietätenkontakt und Standardisierung im mittelalterlichen Französisch

Theorie, Forschungsgeschichte und Untersuchung eines Urkundenkorpus aus Beauvais (1241-1455)
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Die Datierung des Beginns überregionaler Ausgleichsprozesse in den nordfranzösischen Schreibtraditionen des Mittelalters ist seit jeher umstritten. Die vorliegende Studie diskutiert in theoretischer und disziplinengeschichtlicher Perspektive verschiedene Standardisierungsmodelle, die seit den 1830er Jahren in der Romanistik vorgeschlagen wurden, und entwickelt auf dieser Basis eine kritische Synthese des Forschungsstands. Im empirischen Teil der Arbeit wird der Standardisierungsprozeß am Beispiel eines Urkundenkorpus aus der pikardischen Stadt Beauvais anhand graphematischer und morphosyntaktischer Merkmale untersucht.
Die Datierung des Beginns überregionaler Ausgleichsprozesse in den nordfranzösischen Schreibtraditionen des Mittelalters ist seit jeher umstritten - zumal sie die Frage nach dem Ursprung des Standardfranzösischen impliziert und damit ein nationalphilologisches Kernthema aufruft. Die vorliegende Studie diskutiert in theoretischer und disziplinenge-schichtlicher Perspektive verschiedene Standardisierungsmodelle, die seit den 1830er Jahren in der Romanistik vorgeschlagen wurden, und entwickelt auf dieser Basis eine kritische Synthese des Forschungsstands. Im empirischen Teil der Arbeit wird der Standardisierungsprozeß am Beispiel eines 89 Einzeltexte umfassenden Urkundenkorpus aus der pikardischen Stadt Beauvais anhand graphematischer und morphosyntaktischer Merkmale untersucht. Methodisch zentral ist dabei die Korrelierung von sprachlichen Variablen mit außersprachlichen Merkmalen der schriftlich niedergelegten Rechtsakte. Die diplomatische Analyse ermöglicht es, die sprachliche Variation der Dokumente in institutionengeschichtliche und kommunikationspragmatische Zusammenhänge zu stellen und somit als sprachsoziologisches, maßgeblich durch politisch-identitäre Optionen bedingtes Phänomen zu begreifen.
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ISBN 978-3-8233-6807-6
EAN 9783823368076
Bibliographie 1. Auflage
Seiten 479
Format kartoniert
Höhe 220
Breite 150
Ausgabename 16807
Auflagenname -11
Autor:in Klaus Grübl
Erscheinungsdatum 10.12.2014
Lieferzeit 2-4 Tage

„Part of the strength of the book lies in this combination of wide reading and intelligent reflection, and empirical analysis of a substantial corpus of documents. The overall result is a convincing, well documented, authoritative study which should be considered essential reading for anyone interested in that fascinating subject called the history of French.“

Journal of French Language Studies (2015) / 26.01.17

„The result overall is a fine study which demonstrates in exemplary fashion how to integrate and exploit materials from a range of disciplines from sociolinguistic theory to cultural history in order to further our understanding of the processes at work in the standardization of written French.“

Romanische Forschungen 129 (2017) / 03.03.17