Sarah Bowden, Nine Miedema, Stephen Mossman

Verletzungen und Unversehrtheit in der deutschen Literatur des Mittelalters

XXIV. Anglo-German Colloquium, Saarbrücken 2015
ab 78,40 € inkl. MwSt.
Ausgehend von den modernen Begriffen „Verletzungen“ und „Unversehrtheit“ eröffnet sich ein facettenreiches und sehr zentrales mittelalterliches Themenfeld. Der interdisziplinäre Sammelband vereint philologische, theologische und medizinhistorische Ansätze. Schwerpunkte werden in den Bereichen historische Semantik, Religion, Krieg und Kampf sowie minne gesetzt. Es werden geistliche und weltliche Werke behandelt, sowohl literarische (Epik und Lyrik) als auch Fachprosa bzw. Sachtexte. Diese erlauben faszinierende Einblicke in den mittelalterlichen Umgang mit körperlicher und mentaler (Un-)Versehrtheit.
Ausgehend von den modernen Begriffen „Verletzungen“ und „Unversehrtheit“ eröffnet sich ein facettenreiches und sehr zentrales mittelalterliches Themenfeld. Der interdisziplinäre Sammelband vereint philologische, theologische und medizinhistorische Ansätze. Schwerpunkte werden in den Bereichen historische Semantik, Religion, Krieg und Kampf sowie minne gesetzt. Es werden geistliche und weltliche Werke behandelt, sowohl literarische (Epik und Lyrik) als auch Fachprosa bzw. Sachtexte. Diese erlauben faszinierende Einblicke in den mittelalterlichen Umgang mit körperlicher und mentaler (Un-)Versehrtheit.

Inhalt:
Sarah Bowden, Nine Miedema & Stephen Mossman: Einleitung
Wolfgang Haubrichs: leid, harm und sêr. Zur Geschichte eines semantischen Komplexes der Verletzung
Simone Schultz-Balluff: Das Wissen über Wunden. Zu Verwendungsweisen, Semantisierung und Konzeptualisierung von ahd. wunti/as. wunda/mhd. wunde
Christoph Huber: Wohnen in der Wunde. Zu einem passionsmystischen Metaphernkomplex
Racha Kirakosian: Wie man got verwunden sol mit einem ougen. Zur passionsmystischen Buchschriftlichkeit und Liebesverwundung durch das Auge im Botten der götlichen miltekeit
Elizabeth Andersen & Henrike Lähnemann: Heilige Wunden. Passionsfrömmigkeit im niederdeutschen Frühdruck
Simon Falch: Verletzungen in Heiligenlegenden. Strategien der Gedächtniswahrung im Kontext
hagiographischer Sammlungen des Spätmittelalters
Anne Simon: Gegeißelt, enthauptet und glorifiziert. Verletzung und Unversehrtheit in der Barbaralegende
Timothy R. Jackson: Versehrtheit, Unversehrtheit und der auferstandene Körper
Christian Rohr: Unfälle und Lawinen. Verletzungsgefahren mittelalterlicher Reisender im alpinen Bereich
Ortrun Riha: Verwundungen aus der Sicht mittelalterlicher Chirurgen. Möglichkeiten und Grenzen der Behandlung
Sandra Linden: lazet mich unverseret! Zur Darstellung und Problematisierung körperlicher Züchtigung in Ehestandsmären
Sonja Kerth: diu lücke ist ungeheilet, / die mir jâmer durh’ez herze schôz. Traumaerzählungen in der deutschen Dichtung des Mittelalters
Annette Gerok-Reiter: Versehrtheit. Formen und Funktionen eines Motivs in der frühen Lyrik
Jan Stellmann: leitlîche blicke. Sehen und Liebeskrankheit bei Heinrich von Morungen
Annette Volfing': Hadlaubs beißende Dame. Minnesang und vagina dentata
Michael Stolz: The Vulnerable Text. Verwundbarkeit als anthropologisches und textuelles Phänomen in Wolframs Parzival
Personen- und Werkregister
Handschriftenregister

Autor:inneninformation:
Dr. Sarah Bowden ist Lecturer in German an King’s College London.
Prof. Dr. Nine Miedema ist Inhaberin der Professur für Deutsche Literatur des Mittelalters und Deutsche Sprache an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken.
Dr. Stephen Mossman ist Senior Lecturer in Medieval History an der Universität Manchester.
Mehr Informationen
ISBN 978-3-7720-8654-0
EAN 9783772086540
Bibliographie 1. Auflage
Seiten 312
Format gebunden
Ausgabename 38654-1
Auflagenname -11
Herausgeber:in Sarah Bowden, Nine Miedema, Stephen Mossman
Erscheinungsdatum 11.05.2020
Lieferzeit 2-4 Tage

„Die Beiträge des Sammelbandes vermitteln interessante Einblicke in eine Vielfalt von Quellen, unterschiedliche Zeit- und Sprachstufen und methodische Ansätze zur Erforschung vormoderner (Un-)Verletzlichkeit.“

Das Mittelalter 26 (2) 2021 / 14.05.20

„Insgesamt wird hier ein ungewöhnliches und an informativen Überraschungen reiches Werk vorgelegt, das fußnotenreich den jeweils aktuellen Forschungsstand resümiert und mit neuen Erkenntnissen aufwartet.“

literaturkritik.de / 14.05.20