Anna Waldschütz

Zwischen Eros und Agape

Das paulinisch-augustinische Liebeskonzept beim Arcipreste de Hita
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Diese Studie behandelt das Libro de Buen Amor im Horizont der christlichen Theologiegeschichte, wobei der Blickpunkt auf der neutestamentlichen Bibelauslegung, den Schriften wichtiger Kirchenväter sowie der abendländischen Begriffsgeschichte von Eros und Agape liegt. Es wird dargelegt, wie die Liebesbegriffe im autoritativen christlichen Schrifttum selbst vieldeutig gebraucht werden und so ein Verständnisproblem entsteht. Im Werk des Arcipreste wird das Verhältnis von buen amor und loco amor neu bestimmt und die Bedeutung der paulinischen Ehelehre sowie der augustinischen Theologie aufgezeigt.
Diese Studie behandelt das Libro de Buen Amor im Horizont der christlichen Theologiegeschichte, wobei der Fokus sowohl auf der neutestamentlichen Exegese und der Patristik als auch auf der abendländischen Begriffsgeschichte von Eros und Agape liegt. Es wird dargelegt, wie der Liebesbegriff im autoritativen christlichen Schrifttum selbst polysem und damit zum hermeneutischen Problem wird. So kann das Verhältnis von buen amor und loco amor im Werk des Arcipreste neu bestimmt und über bisherige Deutungen hinausgegangen werden, indem die Herleitung aus einer patristisch-platonischen und dem lateinischen Westen bestens bekannten Tradition neu beleuchtet wird, die sich mit Paulus, Origenes, Dionysius Areopagita und insbesondere mit Augustinus sowie mit deren zahlreichen Nachfolgern bis ins Mittelalter hinein verbindet.

Inhalt:
I Einleitung
I.1 Forschungsfragen
I.2 Herangehensweise
II Die Person des Juan Ruiz und warum ihm Paulus als Vorbild gedient haben könnte
II.1 „Biographie“ des Juan Ruiz
II.2 Exkurs: Mögliche Parallelen zwischen Paulus und dem Erzpriester
II.3 Die Gefangenschaftsmetapher -
weitere Interpretationsmöglichkeiten
III Der Liebesbegriff im Libro de buen amor und im christlichen Kontext
III.1 Theorien und Vorstellungen von Liebe im christlichen
Kontext
III.2 Eros und agape nach Nygren
III.2.1 Eros
III.2.2 Agape
III.2.3 Neuplatonismus
III.2.4 Eros und agape in der nachapostolischen Zeit und
bei den Apologeten
III.2.5 Gnostizismus
III.2.6 Die alexandrinische Theologie
III.2.7 Origenes
III.2.7.1 Exkurs: Origenes' Hoheliedkommentar
III.2.7.2 Origenes nach Nygren
III.2.8 Augustin
III.2.8.1 Exkurs: Der Liebesbegriff bei Augustin nach Arendt
III.2.8.2 Der Liebesbegriff bei Augustin nach Nygren
III.2.9 Dionysius vom Areopag (Pseudo-Dionysius)
III.2.9.1 Exkurs: Der Liebesbegriff bei Dionysius vom Areopag nach Suchla
III.2.9.2 Dionysius vom Areopag nach Nygren
III.2.10 Der christliche Liebesbegriff im Mittelalter
III.3 Anwendung auf das Libro de buen amor
III.3.1 Bisherige Interpretationen von loco amor und
buen amor
III.3.2 Zählung einschlägiger Begriffe
III.3.3 Begriffserläuterungen und Interpretationen
III.3.4 Eros und agape im Libro de buen amor
III.4 Sünde, Reue, Buße, Strafe
IV Allegorien der weltlichen Liebe im Libro de buen amor und im Vergleich zu De amore sowie dem Roman de la rose
IV.1 Ovide moralisé
IV.2 Don Amor und Doña Venus als einzelne Figuren und Ehepaar
IV.2.1 Darstellung von Amor und Venus in De amore und dem
Roman de la rose
IV.2.1.1 De amore
IV.2.1.2 Der Roman de la rose
IV.2.1.3 (Don) Amor und (Doña) Venus im Libro de buen amor, De amore und dem Roman de la rose im Vergleich
IV.2.2 Don Amor
IV.2.3 Doña Venus
IV.3 Die Planetenkinder
IV.3.1 Entstehung der Theorie über die Planetenkinder
IV.3.2 Die sieben Planeten
IV.3.3 Der Planet Venus im Libro de buen amor und der Arcipreste als Kind der Venus
V Liebesbeziehungen im Libro de buen amor
V.1 Ehe
V.1.1 Doña Endrina und Don Melón
V.1.2 Doña Garoza und Don Polo
V.2 Die Kupplerin(nen)
V.3 Tod versus Liebe
VI Kämpfe im Libro de buen amor
VI.1 Der Streit um das rechte Verständnis - Römer versus Griechen
VI.2 Der Streit um das Gewissen - Don Amor versus den Erzpriester
VI.3 Der Streit um das rechte Verhalten - Don Carnal versus
Doña Cuaresma
VI.4 Der Streit um den rechten Glauben - der „gute Kampf“ der Christen
VII Zusammenfassung
VIII Fazit
IX Bibliographie


Autor:inneninformation:
Dr. Anna Waldschütz studierte Romanische Philologie im Hauptfach, in den Nebenfächern Religionswissenschaft und Neuere deutsche Literatur an der LMU München.
Mehr Informationen
ISBN 978-3-8233-8606-3
EAN 9783823386063
Bibliographie 1. Auflage
Seiten 248
Format gebunden
Ausgabename 18606
Auflagenname -11
Autor:in Anna Waldschütz
Erscheinungsdatum 04.09.2023
Lieferzeit 2-4 Tage