Jessica Wilzek

„Contre tous les silences“: Weibliche Identitätsentwürfe in Romanen algerischer Autorinnen

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Die algerischen Autorinnen Maïssa Bey, Assia Djebar und Malika Mokeddem bezeichnen ihr literarisches Schaffen als Engagement gegen das (Ver-)Schweigen insbesondere der Erfahrungen von Frauen in der Gesellschaft. In der Arbeit wird die narrative Konstruktion weiblicher Identitäten im Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach gesellschaftlicher Zugehörigkeit und dem Bedürfnis nach Freiheit des eigenen Lebensentwurfs in Romanen der drei Autorinnen untersucht. Literatur wird dabei zu einem Ort des Verhandelns alternativer Lebensentwürfe und der expliziten Darstellung von Identitätskrisen in einem postkolonialen Kontext.
Die algerischen Autorinnen Maïssa Bey, Assia Djebar und Malika Mokeddem bezeichnen ihr literarisches Schaffen als Engagement gegen das (Ver-)Schweigen insbesondere der Erfahrungen von Frauen in der Gesellschaft. Wenn Kulturpolitik und nationale Identitätsbildung eng verknüpft sind, ist es von besonderer gesellschaftlicher Bedeutung, dass in Literatur soziale Prozesse, politische Entscheidungen und traditionelle Lebensweisen hinterfragt werden. In der Arbeit wird die narrative Konstruktion weiblicher Identitäten im Spannungsfeld zwischen dem Wunsch nach gesellschaftlicher Zugehörigkeit und dem Bedürfnis nach Freiheit des eigenen Lebensentwurfs in Romanen der drei Autorinnen untersucht. Literatur wird dabei zu einem Ort des Verhandelns alternativer Lebensentwürfe und der expliziten Darstellung von Identitätskrisen in einem postkolonialen Kontext.

Inhalt:
1 Einleitung
1.1 „Contre tous les silences“ – Weibliches Schreiben in Algerien
1.2 Zum Stand der Forschung
1.3 Thesen und Ziele der Arbeit
1.4 Weibliche Identitätskonzepte in den französischsprachigen Romanen algerischer Schriftstellerinnen: Auswahl der Texte und Aufbau der Arbeit
2 Theoretische Überlegungen zur Konstruktion weiblicher Identitäten in Algerien
2.1 Geschlechterverhältnisse im postkolonialen Algerien
2.2 Identitätskonzepte (und Literatur)
2.2.1 Sozialpsychologische Ansätze der Identitätstheorie – Theorie des Symbolischen Interaktionismus
2.2.2 Narrative Konstruktion von Identität
2.3 Literatur als Gegendiskurs
3 Weibliches Schreiben im Kontext Algerien – Selbstverständnis und Strategien der Autorinnen
3.1 Schreiben aus der Marginalität – „écrire dans la marge“
3.2 Verortung der Schriftstellerinnen im Literaturbetrieb
3.3 Funktionen weiblichen Schreibens
3.4 Bedeutung des Schreibens auf Französisch
3.5 Der Raum künstlerischen Schaffens „au-dehors et au-dedans“
4 Strategien im Umgang mit der Konstruktion weiblicher Identitäten
4.1 (Re-)Konstruktion der Identität – Gedächtnis, Erinnerung und Vergessen bei Maïssa Bey
4.1.1 Sich selbst (er)finden: Je suis autre und die Suche nach Identität in Beys Cette fille-là
4.1.1.1 Pluralität der Erzählstimmen und Unzuverlässiges Erinnern
4.1.1.2 Die Hauptfigur Malika – Die Andere sein
4.1.1.3 Körperlichkeit und Sexualität als konstituierende Merkmale weiblicher Identität
4.1.1.4 Widerstand und Revolte im Schweigen und in der folie
4.1.1.5 Die Andere als Chronistin: Identität durch Erzählen
4.1.1.6 Fugue – Identität als Errance
4.1.1.7 Fazit Cette fille-là
4.1.2 Gedächtnisverlust und Fragmentarisierung der Identität(en) in Beys Surtout ne te retourne pas
4.1.2.1 Das Erdbeben als Unterbrechung der gesellschaftlichen Ordnung
4.1.2.2 Fragmentarisierte Identität(en)
4.1.2.3 Erzählperspektive: Pluralität des Ichs und unzuverlässiges Erzählen 92 4.1.2.4 Amnesie und unzuverlässige Erinnerung
4.1.2.5 Namensfindung – Finden der eigenen Individualität und Identität
4.1.2.6 Identität als Narration – „Mektoub“
4.1.2.7 Errance und Semantisierung des Raums
4.1.2.8 Körperlichkeit
4.1.2.9 Fazit Surtout ne te retourne pas
4.1.3 Von der dérangeante zur Chronistin – Strategie des Erzählens
4.2 Identität in Bewegung – Grenzüberschreitungen, Mobilität und Raum im Werk Malika Mokeddems
4.2.1 „Ma vie est ma première œuvre“ – La Transe des insoumis von Malika Mokeddem
4.2.1.1 Wieder-schreiben der Geschichte als Autobiographie
4.2.1.2 Insomnie als „transe des insoumis“
4.2.1.3 Körperlichkeit
4.2.1.4 Lesen, Schreiben und Inneres Exil
4.2.1.5 Strategie des dédoublement
4.2.1.6 Weibliche Genealogie
4.2.1.7 Mémoire und Errance
4.2.1.8 Bedeutung der écriture
4.2.1.9 Fazit La Transe des insoumis
4.2.2 „Mal de mère“ – Mutter-Tochter-Beziehung in Malika Mokeddems Je dois tout à ton oubli
4.2.2.1 Autobiographie oder Roman?
4.2.2.2 Erinnerung vs. Vergessen
4.2.2.3 Mal de mère I: Mutter-Tochter-Beziehung
4.2.2.4 Mal de mère II: Frankreich-Algerien
4.2.2.5 Selma als „fugueuse“ und das Mittelmeer als „vrai territoire“
4.2.2.6 Gemeinschaft der fugueuses
4.2.2.7 Fazit Je dois tout à ton oubli
4.2.3 Von der insomniaque zur fugueuse – Strategie der Bewegung
4.3 Die Notwendigkeit weiblichen Erzählens bei Assia Djebar
4.3.1 Duplizität der Frauenfiguren in Assia Djebars Ombre Sultane
4.3.1.1 Hajila und Isma, je et tu: Duplizität der Frauenfiguren
4.3.1.2 Isma – Die Erzählerin
4.3.1.3 Hajila – „La fuyarde“
4.3.1.4 Perspektivwechsel und Jeu des doubles
4.3.1.5 Ver- und Enthüllen: Die Symbolik des Schleiers und Sichtbarkeit
4.3.1.6 Polygamie und Harem: Die Gemeinschaft der Frauen
4.3.1.7 Semantisierung des Raums und Grenzüberschreitung
4.3.1.8 Schéherazade und Dinardze: Das Ermöglichen weiblichen Erzählens in Gemeinschaft
4.3.2 Gemeinschaft der Frauen als Voraussetzung weiblichen Erzählens – Strategie der Solidarität
5 Erzählen, Bewegung, Solidarität – Strategien und Möglichkeiten weiblicher Identitätskonstruktion in französischsprachigen Romanen algerischer
Autorinnen
6 Literaturverzeichnis



Autor:inneninformation:
Dr. Jessica Wilzek ist Referentin für Karriereentwicklung und Nachwuchsförderung an der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd.
Mehr Informationen
ISBN 978-3-8233-8617-9
EAN 9783823386179
Bibliographie 1. Auflage
Seiten 230
Format kartoniert
Ausgabename 18617
Auflagenname -11
Autor:in Jessica Wilzek
Erscheinungsdatum 17.07.2023
Lieferzeit 2-4 Tage